• 22.07.2003 12:49

Da Matta blickt auf die ersten Führungskilometer zurück

Toyota-Fahrer Cristiano da Matta blickt auf den Großen Preis von Großbritannien zurück, wo er erstmals in Führung lag

(Motorsport-Total.com) - "Der Große Preis von Großbritannien war ein großartiges Rennen für jeden bei Toyota Racing. Unser TF103 hat das ganze Wochenende über gut funktioniert. Ich versuchte nicht zu sehr aufgeregt zu sein, als ich das Rennen für 18 Runden anführte. Ich muss euch sagen, dass sich dies verdammt gut angefühlt hat!"

Titel-Bild zur News: Safety-Car vor da Matta

Cristiano da Matta lag in Silverstone lange Zeit in Führung

"Wir wussten nach einem positiven Test hier zu Beginn des Junis, dass wir in Silverstone ziemlich konkurrenzfähig sein würden aber wir haben unsere Erwartungen ein wenig übertroffen. Wir fuhren mit einem neuen Aerodynamik-Paket, das aus einer neuen Motorabdeckung, einem neuen Frontflügel und Windabweiser besteht. Das brachte uns in Sachen Leistung einen großen Schritt nach vorne."

da Matta war am Freitag noch unzufrieden

"Alles in allem denke ich, dass ich das Wochenende langsam begonnen habe und dann stetig besser wurde. Ich war am Freitag mit dem Qualifying nicht zu 100 Prozent zufrieden, denn ich hatte das Gefühl, dass das Auto noch viel Leistung in sich hat. Die Streckenbedingungen veränderten sich im Verlauf des Tages stark und wir konnten nicht die beste Balance für das Auto finden. Ich war dennoch in der Lage, die zehntschnellste Zeit zu fahren, was im Hinblick auf den Rest des Wochenendes ermutigend war."

"Für den Samstag veränderten wir das Setup meines Autos und ich wurde sofort schneller. Leider entwickelte mein Auto während des Warm Ups ein Problem, so dass ich für das zweite Qualifying in das Ersatzauto wechseln musste. Das Ersatzauto war schon auf mich abgestimmt aber das letzte Mal, dass ich mit ihm fuhr, war in der Woche zuvor beim Goodwood Festival of Speed, das Auto war also nicht so perfekt eingestellt wie mein Einsatzauto. Aufgrund all dieser Dramen war ich mit meiner sechsten Startposition wirklich zufrieden. Dies war die beste Startposition nach dem neunten Platz in Kanada ? beide Male im T-Car!"

Zwei Plätze am Start verloren

"Beim Start des Rennens haben mich sowohl Juan-Pablo Montoya als auch Fernando Alonso überholt, als die Lichter ausgingen. Aber mir wurde durch eine großartige Strategie und zwei Safety Car-Phasen geholfen, so dass ich das Rennen in der 13. Runde anführte."

"Wir nutzten den Vorteil der ersten Safety Car-Phase, um früher als geplant aufzutanken, aber das Safety Car kam in der 12. Runde erneut auf die Strecke, nachdem ein verrückter Mann, der religiöse Plakate hoch hielt, auf die Strecke rannte. Ich lag nach dem ersten Boxenstopp hinten im Feld und bereitete mich gerade vor, Justin Wilson zu überholen, als ich den verrückten Kerl rund zwei Meter neben mir sah. Das war eine sehr gefährliche Situation und zum Glück wurde niemand verletzt. Da die meisten Fahrer die zweite Safety Car-Phase nutzten, um an die Box zu kommen, befand ich mich zusammen mit Olivier direkt hinter mir in Führung. Das war die erste Doppelführung für Toyota überhaupt!"

Erfahrung aus den USA hat geholfen

"Meine Erfahrung von fliegenden Starts aus Amerika hat mir sicherlich beim Restart geholfen, da ich einen Vorsprung herausfahren konnte, als wir die Start- und Ziellinie überquerten. Dann war Kimi hinter mir und ich war überrascht, wie leicht ich einen Vorsprung von 0,6 Sekunden aufrecht halten konnte. Meine Rundenzeiten waren konstant und ich hatte das Gefühl, vorne verdammt gut unterwegs zu sein. Ich wusste, dass die Führung nicht lange halten würde, aber ich war für 18 Runden das Auto, das in Führung lag ? fast ein Drittel der Renndistanz über, und ich nutzte die Chance, um soviel Vorsprung wie möglich herauszufahren."

"Sogar nach meinen zweiten Boxenstopp lag ich auf Punktekurs und konnte gegen viele der schnellen Fahrer fahren. Ich hatte gute Zweikämpfe mit David Coulthard und Jacques Villeneuve und konnte mich zum Schluss vor Jenson Button auf dem siebten Platz halten und zwei weitere Punkte holen, was gut für die Meisterschaft ist."

"Vielleicht mein bestes Rennen bisher"

"Alles in allem war es für mich ein gutes Rennen, vielleicht mein bestes bisher in der Formel 1, und das ist ein großer moralischer Ansporn für das ganze Team. Einmal mehr haben wir unser Potenzial zur Show gestellt und sowohl Olivier Panis als auch ich konnten das Rennen in der gleichen Runde beenden wie der Sieger. Mit Olivier auf dem elften Platz erzielten wir unsere beste Doppel-Zielankunft der Saison. Es kann also jetzt nur noch besser werden."

"Ich möchte auch ein paar Gratulations-Worte an Rubens Barrichello richten, der den Britischen Grand Prix gewonnen hat. Wir haben zusammen in Cambridge, England, gewohnt und er ist ein guter Freund. Aus diesem Grund war es schön, ihn das Rennen gewinnen zu sehen."

da Matta will die Top-4-Teams jagen

"Natürlich haben wir noch eine Menge Arbeit vor uns, bevor wir davon träumen können, das Rennen aus eigener Kraft anzuführen, aber ich denke, dass wir in Silverstone bewiesen haben, dass wir als Team gute Fortschritte machen. Ich denke, dass wir nun kurz davor stehen, die Top-4-Teams zu jagen."

"Mein Zeitplan war vor kurzem sehr voll, aus diesem Grund freue ich mich, dass ich nun diese Woche eine Testpause habe. Das nächste Mal, dass ich das Auto fahren werde, wird beim Deutschland-Grand-Prix in zwei Wochen sein, wo ich hoffentlich weitere Punkte holen werde."