• 19.07.2003 09:55

  • von Marcus Kollmann

Button: "Diese neuen Strecken sind doch langweilig"

Der Brite spricht über Silverstone und erklärt warum die Strecke aus Sicht der Fahrer unbedingt im Rennkalender verbleiben muss

(Motorsport-Total.com) - Für BAR-Honda-Pilot Jenson Button wird das Rennen in Silverstone an diesem Wochenende erst der vierte Großbritannien-Grand Prix als Formel-1-Pilot in seiner noch jungen Rennfahrerkarriere sein.

Titel-Bild zur News: Jenson Button (BAR-Honda)

Sieht in Silverstone eine fahrerisch aufregende Strecke: Jenson Button

Auch wenn die Zukunft des "Home of british motorsport", wie die andauernde Kritik von Bernie Ecclestone und Max Mosley vermuten lässt, auf der Kippe steht, so rechnet eigentlich niemand wirklich damit, dass die Briten ihren Heim-Grand Prix verlieren werden. Auch Button ist überzeugt, dass er im kommenden Jahr und den danach folgenden Saisons in Silverstone vor Heimpublikum fahren wird.

"Der Großbritannien-Grand Prix hat eine Zukunft, denke ich. Der Motorsport, besonders die Formel 1, ist doch sehr britisch. Silverstone ist eine sehr historische Strecke und sollte dabei bleiben", zitiert 'Ananova' den 23-jährigen Rennfahrer, der sich damit auf das Lager derer schlägt die an der 5,141 Kilometer langen Rennstrecke nichts Schlechtes erkennen können.

Im Gegenteil, auch wenn die Infrastruktur sich nicht mit den in den letzten Jahren entstandenen Strecken wie zum Beispiel dem Sepang International Circuit in Malaysia vergleichen lässt und gegen die gegenwärtig in China und Bahrain entstehenden Kurse hoffnungslos unterlegen sein wird, so gibt es doch auch Aspekte die Silverstone für die Fahrer liebenswert machen.

"Es ist eine der wenigen Strecken wo es noch Hochgeschwindigkeitskurven und gute Richtungswechsel gibt. Diese ganzen neuen Strecken mit ihren sehr engen Kurven sind doch langweilig. Es gibt nicht mehr viele aufregende schnelle Kurven wie Becketts oder Copse", erklärt Button den Grund, warum die Fahrer sich jedes Jahr auf Silverstone freuen.

Doch der BAR-Honda-Pilot bricht noch eine weitere Lanze für die eigentlich immer, zuletzt eben nur verstärkt in der Schusslinie stehende Anlage. "Es gibt nicht mehr viele Strecken wie diese und ich denke nicht, dass wir sie loswerden sollten, denn es ist eine fantastische Anlage", sagt der Brite, der sich jedoch vor lauter Nationalstolz nicht vor den wahren Problemen verschließt: "Natürlich muss noch etwas getan werden, doch im Vergleich zu den letzten Jahren ist es schon besser geworden."

Ginge es nach Button, sprich dürfte er Streckendesigner spielen, dann würde er Silverstones durch die Hochgeschwindigkeitskurven geprägten Charakter beibehalten und eine Steilwandkurve wie in Indianapolis integrieren, denn das wäre seine Meinung nach "etwas großartiges" und würde "für jede Menge Spaß" sorgen.

Letztendlich wird aber das dem Streckeneigentümer BRDC [British Racing Drivers Club, Anm. d. Red.] zur Verfügung stehende Geld wohl den Ausschlag geben was verändert wird. An erster Stelle, um die ständig nörgelnden Herren Ecclestone und Mosley zu besänftigen, wird man wohl die Boxenanlage und Infrastruktur wie das Medienzentrum auf Vordermann bringen. Veränderungen an der Streckenführung dürften wohl erst an zweite Stelle stehen, etwas womit die Fahrer sicherlich gut leben können.