• 02.11.2012 19:31

  • von Dieter Rencken

Button: "Das Auto läuft besser als in Indien"

Jenson Button erklärt, warum er nicht das Maximum aus den weichen Reifen herausgeholt hat, wieso ihm das Renntempo Hoffnung gibt und was noch zu tun ist

(Motorsport-Total.com) - McLaren präsentierte sich am ersten Trainingstag in Abu Dhabi in starker Form. Auch wenn Sebastian Vettel die Tagesbestzeit holte, gab der WM-Leader zu, dass die Truppe aus Woking im Renntrim um eine Spur schneller als Red Bull und Rest ist. Jenson Button konnte mit seinem Teamkollegen Lewis Hamilton nicht ganz Schritt halten - zwischen dem Zweitplatzierten und dem Drittplatzierten lag eine halbe Sekunde. In seiner Medienrunde am Freitag erklärt Button die Gründe dafür, zieht ein sehr positives Fazit, stellt aber auch klar, dass noch nicht alles perfekt läuft.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Für den Anfang nicht schlecht: Button darf mit dem Training zufrieden sein Zoom

Frage: "Jenson, gibt es nach dem ersten Trainingstag irgendetwas, das dir Sorgen macht?"
Jenson Button: "Nein, da gibt es nichts. Das Auto läuft gut. Ich denke, dass es für jeden in den ersten Runden auf der weicheren Mischung mit neuen Reifen schwierig ist, gute Runden hinzubekommen. Der Longrun war vielversprechend, das Gefühl ist gut. Es läuft nicht schlecht."

Frage: "Reagieren die Reifen so wie erwartet? Was wird dieses Wochenende der Schlüssel sein, um es hinzubekommen?"
Button: "Es ist recht kühl, wenn das Sonnenlicht die Strecke nicht mehr aufheizt. Dann geht die Streckentemperatur auf 28 bis 27 Grad zurück, was für uns niedrig ist, wo auch immer wir fahren, vor allem für diese Pirelli-Reifen. Daher ist es knifflig, sie zum Arbeiten zu bringen. Jetzt hatten wir ein paar Trainings, morgen im Qualifying wird es sicher besser sein. Grundsätzlich läuft das Auto gut, aber es gibt ein paar Dinge, die wir noch in Ordnung bringen müssen - mit wenig und mit viel Sprit. Das grundsätzliche Gefühl mit dem Auto ist aber besser als in Indien."

"Für uns wird es der Schlüssel sein, die Reifen in zwei, drei Runden zum Arbeiten zu bringen." Jenson Button

Frage: "Wie lange dauert es, bis der Reifen auf Temperatur ist?
Button: "Ich weiß es nicht. Aus irgendeinem Grund sind manche Fahrer sieben oder acht Runden gefahren, aber so viele kann man im Qualifying gar nicht fahren. Für uns wird es der Schlüssel sein, die Reifen in zwei, drei Runden zum Arbeiten zu bringen. Daran arbeiten wir. Die Reifen in ihr Arbeitsfenster zu bringen, macht einen großen Teil aus. Bei den Longruns müssen wir noch herausfinden, wie hart wir die Reifen pushen können. Was den Abbau angeht, weiß man es ohnehin erst, wenn es losgeht. Es hat Spaß gemacht, das Auto zu fahren. Es gibt Dinge, die wir verbessern müssen, aber wir wissen, was zu tun ist."


Fotos: Jenson Button, Großer Preis von Abu Dhabi


Frage: "Die Bedingungen auf der Strecke waren im zweiten Training ähnlich wie im Rennen. Wie hat es sich angefühlt?"
Button: "Ziemlich gut. Das Auto ist besser als in Indien, was gut ist. Mit wenig Sprit brauchen wir viele Runden, bis die Rundenzeit besser wird. Ich habe nur drei Runden auf dem weicheren Reifen gefahren, also habe ich wahrscheinlich nicht das Maximum aus dem Reifen herausgeholt, ich wollte aber mit dem Longrun mit viel Sprint beginnen, denn dazu bin ich in Indien nicht gekommen, und das hat mich dort zu Beginn des Rennens getroffen. Der Longrun war gut, ich war sehr zufrieden damit. Wir haben viele nützliche Daten im zweiten Training erhalten - das ist wichtig, denn das ist das wichtigste der drei Trainings."

"Ein gutes Renntempo ist wichtiger, als im Qualifying vor Red Bull zu stehen." Jenson Button

Frage: "Im Qualifyingtrim sieht es so aus, als wäre Vettel dem Rest des Feldes voraus."
Button: "Ja, aber man benötigt immer noch ein schnelles Auto für das Rennen. Das Qualifying-Tempo meines Teams war das ganze Jahr über sehr gut. Bei den letzten paar Rennen war Red Bull viel schneller, was ihnen geholfen hat, aber ihr Renntempo ist immer sehr stark. Wir wissen, dass das Renntempo bei uns sehr wichtig ist. Wenn wir im Renntempo so schnell wie sie oder sogar schneller sein können, dann ist das wichtiger, als im Qualifying vorne zu stehen."

Frage: "Das Rennen in Indien war nicht besonders spannend. Das könnte hier anders sein."
Button: "Ich glaube nicht, dass wir hier viele Boxenstopps sehen werden. Das heißt aber nicht, dass das Rennen nicht spannend sein kann."

Frage: "Im ersten Training wurde nicht sehr viel gefahren, aber McLaren war am schnellsten. Welche Bedeutung hat das?"
Button: "Das erste Training ist knifflig, denn es ist so heiß. Wir fahren unter diesen Bedingungen weder ein Qualifying noch ein Rennen. Dieses Abendtraining war für uns ganz klar das Wichtigste an diesem Wochenende, um die Balance richtig hinzubekommen, um das Auto auf wenig und auf viel Sprit einzustellen."