Burti schöpft nach Europa-Trip Hoffnung

In Europa wollte Luciano Burti Kontakte für eine Zukunft im Rennsport knüpfen ? und das scheint ihm gelungen zu sein

(Motorsport-Total.com) - Ex-Formel-1-Pilot Luciano Burti, momentan nur in einem gut dotierten brasilianischen Markenpokal unterwegs, hat die letzten zwei Wochen in Europa verbracht, um seine Fühler nach einem Cockpit in einer internationalen Rennserie auszustrecken. Zwar kam er ohne neuen Vertrag nach Hause, aber zumindest konnte er gute Kontakte knüpfen.

Titel-Bild zur News: Luciano Burti

Ex-Formel-1-Fahrer Luciano Burti möchte ein rennmäßiges Comeback schaffen

Unter anderem besuchte der 28-Jährige das Formel-1-Rennen in Barcelona, wo er neben Alexander Wurz als möglicher Nachfolger für Antonio Pizzonia bei Jaguar gehandelt wurde. Anscheinend hat es tatsächlich Gespräche gegeben, herausgekommen ist dabei aber nichts. Burti: "Seit dem Grand Prix von Brasilien stehe ich in Kontakt mit einigen Teams, denn jeder weiß, dass ein Rennfahrer am liebsten in der höchsten Kategorie antreten möchte."

Gespräche mit Jaguar haben stattgefunden

"Ich denke aber", verteidigte er seinen Landsmann, der auf der Abschussliste steht, "dass Pizzonia ein sehr guter Fahrer mit beeindruckenden Erfolgen ist, aber aus irgendeinem Grund konnte er das bisher noch nicht umsetzen. Ich weiß nicht, was jetzt passieren wird, aber das Gerede hat er sich als Person und als Fahrer sicher nicht verdient. Trotzdem wäre ich natürlich der Erste, der sich in ein Cockpit setzen würde, wenn es frei werden sollte."

"Alles Gute" wünschte er Pizzonia außerdem für den Fall, dass die Gerüchte stimmen, wonach Jaguar definitiv bis zum Saisonende mit den derzeitigen Fahrern weitermachen will, denn Burti scheint nicht nur bei den "Raubkatzen", für die er 2000 und 2001 ja schon einmal gefahren ist, Chancen zu wittern: "Abgesehen von Jaguar gibt es noch andere Teams, mit denen ich spreche, aber in der Formel 1 weiß man nie so genau, was als nächstes passiert."

Angetan hat es ihm aber auch die FIA-GT-Serie in Magny-Cours, deren Autos er als "überwältigend" bezeichnete. Auf Einladung seines früheren Ferrari-Teamchefs Jean Todt und dessen Maserati-Kollegen Claudio Berro, ehemals Pressesprecher beim Formel-1-Team der Italiener, war Burti Gast im Fahrerlager und erfuhr dort, dass nächstes Jahr Maserati und Lamborghini eigene Werksteams stellen werden. Hinsichtlich eines Le-Mans-Auftritts wäre dies eine verlockende Alternative.

Auch FIA-GT- und CART-Serie sind verlockend

"Ich habe wirklich Interesse daran, in dieser Serie zu starten ? vor allem bei Langstreckenrennen wie den 24 Stunden von Le Mans", so der Brasilianer. "Am wichtigsten ist, dass 2004 ein gutes Jahr für diese Serie werden könnte, weil einige Werke offiziell mit eigenen Teams antreten werden. Maserati und Lamborghini haben bereits zugesagt. Jedenfalls habe ich das Wochenende mit Jean Todt und Claudio Berro verbracht und mit ihnen meine Zukunftspläne diskutiert."

Auch das CART-Rennen in Brands Hatch ließ sich Burti nicht entgehen: "Die Tribünen waren voll und ich verstehe wirklich nicht, warum diese Serie in einer Krise ist", zeigte er sich begeistert vom amerikanischen Pendant zur Formel 1, als das die CART-Serie oft bezeichnet wird. "Ich habe mit vielen Teambesitzern und Rennleitern gesprochen und es hat mir gefallen, wie ich aufgenommen wurde, denn viele wollten für künftige Projekte mit mir in Kontakt bleiben."

Fazit des früheren Stewart-, Jaguar-, Prost- und Ferrari-Piloten in der Formel 1: "Jetzt muss ich abwarten. Ich darf nichts überstürzen und muss weiterhin arbeiten. Ich kann sagen, dass diese Reise gute Möglichkeiten aufgebracht hat ? einige für dieses, andere für nächstes Jahr ?, aber am wichtigsten ist, dass ich jetzt wieder die Chance sehe, Wettkämpfe zu bestreiten, was das ist, was ich schon immer machen wollte."