• 02.01.2009 11:13

  • von Roman Wittemeier

Buemi: Umzug für den Erfolg

Der Vertrag ist noch nicht offiziell verkündet, aber Sébastien Buemi soll auf Wunsch von Toro Rosso nach Italien ziehen

(Motorsport-Total.com) - Es scheint seit Wochen nur noch eine Frage der Zeit, wann Toro Rosso den Vertrag mit Sébastien Buemi für die kommende Saison verkündet. Nach wie vor ist völlig unklar, warum man sich mit der Bestätigung so lange Zeit lässt, während gleichzeitig alle Zeichen auf eine Zusammenarbeit hindeuten. Der junge Schweizer hatte sich bei Vergleichstests deutlich gegen die Konkurrenten Takuma Sato und Sébastien Bourdais durchgesetzt.

Titel-Bild zur News:

An den Namen Sébastien Buemi darf man sich in der Formel 1 gewöhnen

Nicht nur Buemi selbst geht fest davon aus, dass er 2009 im B-Wagen von Red Bull sitzen wird, auch im Team scheint man den 20-Jährigen fest eingeplant zu haben. "Buemi muss in die Nähe des Teams nach Faenza ziehen", forderte Teamchef Franz Tost in der 'auto motor und sport' und setzte damit ein weiteres deutliches Signal für die zukünftige Zusammenarbeit. "Wenn wir jeden Tag mit ihm arbeiten können, werden wir das Maximale aus ihm herausholen."#w1#

Buemi ist gebürtiger Westschweizer, hat aber seinen Wohnsitz in Bahrain - zumindest offiziell. Dem Nachwuchspiloten droht eine Karriereunterbrechung durch den Wehrdienst in der Schweiz, daher ist eine Wohnung in Manama in solchem Fall durchaus hilfreich. Der 20-Jährige hat die Forderung seines zukünftigen Teamchefs nicht nur gehört, sondern auch verinnerlicht. Zwar sind die Umzugskartons noch nicht gepackt, aber: "Ich weiß, dass ich möglichst viel lernen muss. Zum Beispiel: Wie reagiert das Auto auf Setup-Änderungen."

Im vergangenen Jahr zeigte Buemi sein Talent in der GP2-Serie, wo er allerdings gegen die absoluten Topstars der Szene wie Giorgio Pantano und Bruno Senna nur selten Land sah. "Die Autos sind aber nicht weit weg von der Formel 1. Aus der Formel 3 wäre der Schritt riesig. Der Unterschied zwischen Formel 1 und GP2 ist hauptsächlich der, dass ein GP2-Auto viel träger reagiert", sagte der wahrscheinlich erste Formel-1-Schweizer seit Jean-Denis Deletraz 1995.

Sébastien Buemi durfte 2008 fast 5.000 Testkilometer in den Bullen-Autos fahren Zoom

Dass er nach 14 Jahren erstmals wieder die Fahne der Eidgenossen in der Formel 1 hochhalten könnte, lässt Buemi kalt: "Das macht mich auch nicht schneller." Sorge bereit ihm hingegen die Gesamtsituation. Nach dem Ausstieg von Honda aus der Formel 1, sowie den Rückzügen von Subaru und Suzuki aus der Rallye-Weltmeisterschaft und Kawasaki aus der MotoGP, weht ein eisiger wirtschaftlicher Wind. "Da arbeitest du so lange auf dieses Ziel hin, und dann steckt der Sport in einer Krise."