• 28.01.2009 09:07

  • von Roman Wittemeier

Buemi: "Habe vor nichts Angst"

Sébastien Buemi geht voller Selbstbewusstsein in seine erste Formel-1-Saison: "Die Tests haben sicher geholfen"

(Motorsport-Total.com) - In der Zeitenlisten der vergangenen Formel-1-Testfahrten war regelmäßig Sébastien Buemi der große Star. Der Schweizer ist seit Anfang Dezember ungeschlagen, allerdings fuhr der Toro-Rosso-Neuling immer außer Konkurrenz. Während alle anderen Mannschaften bereits ihre Neuheiten für 2009 probierten, musste das kleine italienische Team immer noch mit kompletter Vorjahresmontur ausrücken. Die Fabelzeiten von Buemi kamen aufgrund des größeren Abtriebs zustande.

Titel-Bild zur News: Sébastien Buemi

Sébastien Buemi muss noch einige Wochen auf den neuen Toro Rosso warten

Aber dennoch seinen die Tests wertvoll gewesen - sowohl für ihn als Fahrer als auch für das Team, sagte Buemi im 'ITV'-Interview: "Wir konnten ein paar Einstellungen am Motor ändern und auch am Getriebe. Allerdings hatte man wegen der viel zu kühlen Temperaturen kaum Vergleichschancen. Wir haben aber immerhin ein paar Dinge ausprobiert. Mehr konnten wir nicht tun." Ab sofort muss Buemi warten. Erst am 9. Februar bringt Red Bull das neue Auto heraus, bei Toro Rosso dürfte es noch einige Tage länger dauern.#w1#

In dieser Zeit soll sich klären, wer Teamkollege des Vettel-Nachfolgers werden soll. Angeblich gibt es nach wie vor das Duell zwischen Sébastien Bourdais und Takuma Sato, allerdings führt man den Franzosen auf der Teamhomepage als Pilot für 2009. Buemi ist es egal, denn er hat bei den Tests bereits beide Kandidaten schlagen können. "Zu Anfang in Barcelona lag ich etwas hinter ihnen zurück. Aber schon beim zweiten Test war ich schneller."

"Das war sicherlich wichtig und hat wahrscheinlich bei meiner Verpflichtung eine Rolle gespielt. Ich konnte zeigen, dass ich jung bin und mich steigern kann, während es bei jemandem, der schon ein Jahr Formel 1 auf dem Buckel hat, schon schwieriger wird", beschrieb Buemi seinen Auftritt. "Ich weiß natürlich nicht genau, was zur Entscheidung geführt hat, aber ich denke schon, dass die Tests geholfen haben."

Dauerläufer: Sébastien Buemi fuhr seit Anfang Dezember über 3.800 Kilometer Zoom

Buemi hat innerhalb kürzester Zeit viele Kilometer abspulen können, um sich an das rasante Formel-1-Tempo zu gewöhnen. Bis zum Saisonstart in Melbourne im März bleiben nur noch wenig weitere Chancen. Anschließend kommt das Testverbot. "Wenn du alle Schalter und Prozeduren kennengelernt hast, geht es doch nur noch darum, ein gutes Rennen abzuliefern", sagte Buemi mit Blick auf geringe Trainingsmöglichkeiten.

"Ich werde so viel Zeit wie möglich in der Fabrik sein und mich gut vorbereiten. Erst nach dem ersten Rennen kann ich sagen, ob ich gut vorbereitet war. Der erste Start und das gesamte erste Rennwochenende werden sicherlich eine besondere Herausforderung. Aber ich habe vor nichts Angst. Vielleicht werde ich am Freitag in Melbourne realisieren, dass ich Formel-1-Pilot bin", sagte der erste Formel-1-Schweizer seit Jean-Denis Deletraz 1995.