Buemi: "Die Rennen waren sicher sehr aufregend"
Toro-Rosso-Fahrer Sebastien Buemi spricht im Interview über sein Programm bis zum Türkei-Event und sein Zwischenfazit nach drei Grands Prix
(Motorsport-Total.com) - Für Sebastien Buemi und Toro Rosso begann die Saison 2011 mit einem Erfolgserlebnis. Der 22-Jährige fuhr beim Saisonauftakt in Australien als Achter in die Punkte und landete bei den drei ersten Events des Jahres gleich zweimal in den Top 10 der Startaufstellung. Entsprechend zuversichtlich blickt Buemi auf den Beginn der Europasaison, wo er mit seinem Toro Rosso STR6 weitere Zähler einfahren will. Im Interview spricht der junge Schweizer über seine aktuelle Aufgabenliste.

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Sebastien Buemi und Toro Rosso wollen ab dem Türkei-Event wieder punkten
Frage: "Sebastien, was steht im Augenblick auf deinem Programm?"
Sebastien Buemi: "Ich bin in Faenza und stehe für eine Fabrikbesichtigung für diverse Sportler zur Verfügung. Der italienische Fernsehsender 'RAI' filmt all das, also geht es auch um die üblichen Interviews und dergleichen. Darüber hinaus führe ich sie herum und zeige ihnen, was wirklich in der Fabrik eines Formel-1-Teams vorgeht."
Frage: "Eine Autofahrt von Monaco bis Faenza dauert ziemlich lange. Und das nur für eine Fabriksbesichtigung?"
Buemi: "Nun ja, ich bin ja nicht nur deswegen hier. Es wurde ein neues Chassis gebaut und ich probierte aus, ob ich auch hineinpasse. Es drehte sich darum, die beste Sitzposition zu finden. Wir modifizierten das Chassis ein bisschen, um es für die Fahrer etwas komfortabler zu gestalten. Ich kann aber nicht sagen, dass es bisher unbequem gewesen wäre."
Frage: "Was hast du seit dem Rennevent in China gemacht?"
Buemi: "Ich gönnte mir eine kleine Pause, denn der Saisonstart seit Melbourne war doch recht stressig. Nach und nach baute ich mein Training wieder aus. Ab Mittwoch werden wir da einen weiteren Schritt machen, sobald ich wieder in Monaco bin. Wir wollen in der Türkei in bestmöglicher Verfassung antreten. Nicht nur dort, denn im Mai stehen noch viele andere Dinge an."
"Dazu zählt zum Beispiel die Eröffnung der Strecke in Zeltweg für Red Bull. Ich werde außerdem noch etwas Zeit im Red-Bull-Trainingscentre in Talgau verbringen, um einen Fitnesstest zu absolvieren. Nach der Türkei folgen die Rennen in Barcelona und Monte Carlo direkt aufeinander. Da dürfte es sehr hektisch zugehen, ohne dass wirklich viele ruhige Tage verbleiben."
Buemi hat viel Freude am neuen Heckflügel
Frage: "Sprechen wir über die drei ersten Rennen des Jahres. Was überraschte dich dabei am meisten?"
Buemi: "Ich denke, auf Seiten der Reifen wurden wir positiv überrascht. Wir alle hatten damit gerechnet, auf gewisse Schwierigkeiten zu stoßen. In diesem Bereich scheint aber alles ziemlich gut zu funktionieren. Die Rennen waren sicher sehr aufregend."
"Ich muss gestehen: Der verstellbare Heckflügel arbeitete definitiv besser oder effektiver, als ich das erwartet hatte. Nach China sagten mir alle, mit denen ich sprach, wie spannend das Rennen dort doch gewesen sei. Eine weitere schöne Überraschung war der Sprung in die Top 10 der Qualifikation bei bisher zwei Events."
"Das zeigt, dass wir Fortschritte machen. Wir nehmen das als Motivation, weiter in diese Richtung zu arbeiten und weitere Punkte einzufahren. In der Türkei werden wir einige kleinere Verbesserungen am Start haben. Diese gilt es maximal auszuschöpfen und ausgehend davon soll es für uns nach vorne gehen."
Frage: "Den Fans scheinen die neuen Reifen, der verstellbare Heckflügel und KERS zu gefallen. Hattest du bisher mehr Spaß im Cockpit?"
Buemi: "Ja. Ich bin mir sicher, für die Fans ist das toll. Wir haben nun mehr Boxenstopps. Auf der langen Gerade von China rückte nun auch der verstellbare Heckflügel in den Fokus der Aufmerksamkeit. Man konnte dieses System sehr oft anwenden und wir hatten einige tolle Überholmanöver."
"Es ist aber noch zu früh, um eine genaue Einschätzung dazu abzugeben. Wir müssen abwarten, wie sich das auf anderen Strecken gestaltet. Im Hinblick auf Monaco spricht man sogar davon, dieses System außen vor zu lassen. Auf diesem Kurs geht es für gewöhnlich aber eh immer sehr aufregend zu. In der Türkei sollten wir weitere Überholszenen sehen. Auf dieser Strecke gibt es nämlich ebenfalls eine sehr lange Gerade."

