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Budgetobergrenze: Caterham nimmt FIA in die Pflicht

Beim Thema Kostenkontrolle sieht Caterham-Teamchef Cyril Abiteboul die Verantwortung beim Automobil-Weltverband und nicht bei den großen Teams liegen

(Motorsport-Total.com) - Die Kosten beziehungsweise die Explosion derer bleiben in der Formel 1 ein allgegenwärtiges Thema. Aus diesem Grund ist für Mittwoch kommender Woche ein Treffen zwischen Teamchefs und Vertretern des Automobil-Weltverbands (FIA) angesetzt worden. In Genf will man sich über mögliche Modelle zur Durchsetzung einer Budgetobergrenze für die Saison 2015 unterhalten.

Titel-Bild zur News: Cyril Abiteboul

Konstenkontrolle: Cyril Abiteboul hofft auf ein klares Zeichen von Jean Todt und Co. Zoom

Während Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali ein Modell vorschwebt, nach dem "ein Team, das eine gewisse Menge Geld einnimmt, einen gewissen Betrag ausgeben kann", hofft Lotus-Teamchef Eric Boullier, sich gemeinsam auf ein Modell, das mehr Ausgeglichenheit garantiert, verständigen zu können.

Und wie sieht man die Lage in den hinteren Regionen des Starterfeldes? Caterham-Teamchef Cyril Abiteboul nimmt die FIA in die Pflicht und fordert vom Weltverband, entsprechende Vorgaben zu machen anstatt die Ideen der großen Teams durchzudrücken. "Ist es wirklich die Aufgabe der Teams?", so Abiteboul gegenüber 'Autosport' fragend.

Abiteboul: Formel 1 ist keine Wohltätigkeitsveranstaltung

"Ich weiß, dass von den großen Teams erwartet wird, sich mehr um die Interessen des Sports zu kümmern. Doch man muss sich nur einmal in die Lage dieser Teamchefs hineinversetzen. Ihnen geht es nur ums Gewinnen. Ob Caterham mitfährt und wettbewerbsfähig ist, interessiert sie nicht", hegt Abiteboul Zweifel am durchschlagenden Erfolg einer Budgetobergrenze, die auf den Ideen von Domenicali, Horner und Co. beruht.

"Ich verfolge meine Prioritäten und meine Agenda. Stefano und Christian verfolgen ihre eigenen Prioritäten", macht der Caterham-Teamchef die unterschiedlichen Ansichten der Teams deutlich und erkennt etwa beim Vergleich zwischen Lotus und Sauber gravierende Unterschiede in der Philosophie des Geldausgebens.

"In diesem Geschäft gerät man schnell in Versuchung, zu viel auszugeben. Ich glaube, das ist die Strategie eines Teams wie Lotus", meint Abiteboul. So ginge die Truppe rund um Teamchef Boullier das ganze Thema "überenthusiastisch" an, wohingegen man bei Sauber "einen komplett anderen Ansatz" verfolge, wie der Caterham-Teamchef anführt: "Sie stellen sicher, dass sie nur so viel ausgeben wie sie haben."

So kommt Abiteboul zum Schluss: "Ich finde, die Verantwortung liegt beim Weltverband. Wenn es ein Problem gibt, "dann sollte dieses dort angegangen werden", nimmt der Franzose die FIA rund um Präsident Jean Todt in die Pflicht und führt an, dass es im Grand-Prix-Sport generell schwierig sei, selbstlos zu agieren, denn "die Formel 1 ist keine Wohltätigkeitsveranstaltung".