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Bruno Senna: "Ayrton konnte nicht verlieren"
GP2-Pilot Bruno Senna erinnert sich an Kart-Duelle gegen Ayrton Senna und erklärt, warum sein Onkel nicht in jeder Beziehung sein Vorbild ist
(Motorsport-Total.com) - Bruno Senna träumt von einer Formel-1-Karriere. Der GP2-Pilot spricht bereits mit Formel-1-Teams über ein Engagement in der kommenden Saison, nach eigenem Bekunden mit allen außer Ferrari. Dabei möchte er von Anfang an Rennen fahren, schließlich erhält ein Testfahrer nur noch vier Testtage im Jahr - zu wenig in den Augen Sennas.

© GP2
Bruno Senna will es wie sein Onkel Ayrton in die Formel 1 schaffen
Dass er heute Rennen fährt, ist nicht selbstverständlich, denn nach dem Tod seines Onkels Ayrton im Jahr 1994 war die Familie dagegen, dass er im Rennsport aktiv ist. "Natürlich war das hart für mich", erinnert sich der 24-Jährige im Interview mit dem 'Tagesspiegel'.
Am Ende siegte der Respekt von seiner Familie. Nach acht Jahren, in denen er auch nicht geheim an Rennen teilnahm, stellte ihm seine Mutter die Frage, was er in seinem Leben tun möchte. Rennsport fehlte Senna und so bekam er grünes Licht.#w1#
Seine Mutter Viviane, Ayrtons Schwester, sei damals "überrascht" gewesen, dachte an einen verrückten Jugendtraum, doch sie ahnte nicht, wie ernst es ihrem Sohn war. Nach seinem ersten schweren Unfall - den er unverletzt überstand - ist seine Mutter ruhiger geworden: "Sie hat erkannt, dass sich die Dinge geändert haben und die Autos sicherer geworden sind."
Natürlich hat der Brasilianer seinen Onkel in seiner Karriere genau verfolgt und nahm in als Vorbild - zumindest im Hinblick auf die Tatsache, dass Senna ein Familienmensch war: "In dieser Hinsicht war er ein Vorbild für mich - aber weit entfernt davon, perfekt zu sein. Er konnte nicht verlieren, das war das, was er am meisten im Leben hasste. Er wollte immer gewinnen, sogar gegen mich, und er tat alles dafür."
So habe der Neffe im Kart seine Rundenzeiten "ohne Probleme" erreichen können, weil er ständig auf der Kartbahn auf der Farm der Familie übte, was ihn "ziemlich" gewurmt habe und ihn veranlasste ordentlich Blei in das Kart seines Gegners zu laden, um den Gewichtsvorteil auszugleichen: "Und wenn er trotzdem wieder verlor, sagte er trotzig: Dann nehme ich diese Kurve hier beim nächsten Mal eben Vollgas. Das tat er auch - und dann landete er im Zaun."
Noch heute schaut sich Senna Onboard-Aufnahmen seines Onkels an: "Auf den Aufnahmen in Monaco kann man sehen, dass Ayrton eine Stufe über allen anderen fuhr. Er war immer der, der am dichtesten an die Mauern heranfuhr und am spätesten gebremst hat." So ist es auch kein Wunder, dass er bei seinem GP2-Sieg in Monte Carlo an den großen Ayrton Senna denken musste.
Trotz allem wolle er ihn nicht kopieren: "Das würde auch in der heutigen Formel 1 nicht mehr funktionieren - es war damals eine völlig andere Zeit. Was das Rennfahren betrifft, lag Michael Schumacher als Vorbild für mich sogar näher, weil er ja bis vor kurzem noch in der modernen Formel 1 fuhr."

