• 24.11.2003 10:34

  • von Marcus Kollmann

Brunner: "TF103B ist schon zur Hälfte das neue Auto"

Toyotas Chefdesigner erklärt, warum man wieder auf die Philosophie Evolution anstatt Revolution setzt, dennoch aber viel Risiko eingeht

(Motorsport-Total.com) - Nach Platz zehn mit 2 Punkten in der Debütsaison und Platz acht mit sechzehn Punkten in der Konstrukteurswertung in diesem Jahr, möchte das Toyota-Team auch in der Saison 2004 in Sachen Konkurrenzfähigkeit einen weiteren Schritt nach vorn machen.

Titel-Bild zur News: Gustav Brunner (Toyota Chefdesigner)

Brunner rechnet 2004 mit einer "sehr erfolgreichen Saison"

Damit dies gelingt, wird man auch im nächsten Jahr auf ein kontinuierlich weiter entwickeltes Auto setzen, anstatt das Risiko einer kompletten Neukonstruktion einzugehen.

"Beim TF104 haben wir uns erneut dafür entschieden auf eine Verbesserung anstatt Neuentwicklung zu setzen, denn die technischen Bestimmungen lassen heutzutage beim Design von Formel-1-Autos keine radikal andere Herangehensweise zu", erklärt Chefdesigner Gustav Brunner den Hintergrund des Entschlusses.

"Das Team hat viel Arbeit in das Auto für 2004 gesteckt"

Dass dem Rennstall der erwartete Leistungszuwachs deshalb aber nicht gelingt, ist nicht zu befürchten. "Das Team hat viel Arbeit in das Auto für 2004 gesteckt, mehr als je zuvor. Wir haben daran gearbeitet, alles zu verbessern. Es gibt praktisch keine Teile die unverändert übernommen werden", erläutert der Österreicher.

"Wir haben geschaut, dass wir alles vom Gewicht her noch leichter machen können, sowie die Steifigkeit und Größe verbessern, eben alles was notwendig ist. Offensichtlich ist das ein wenig mit Risiko behaftet, weshalb wir auch so früh wie möglich mit den Testfahrten beginnen müssen."

TF103B mit vielen Neuerungen

Die Weiterentwicklungen wird das Team in einem auf den Namen TF103B getauften Boliden testen, der laut Brunner mit einem "komplett neuem Heck" ausgestattet sein wird.

"Wir haben einen neuen Motor, eine neue Hinterradaufhängung und eine neue Elektronik; der TF103B ist im Grunde genommen schon zur Hälfte das neue Auto", verdeutlicht der 53-Jährige, dass dem Hoffnungsträger nur noch das Aerodynamikpaket für 2004 fehlt, an dem man bis wenige Wochen vor Saisonbeginn im Windkanal feilen wird.

Möglichst problemfreie Tests wichtig für 2004

Bei den im November und Dezember angesetzten Testfahrten wird das Hauptaugenmerk darauf liegen, mögliche Kinderkrankheiten mit den neuen mechanischen Komponenten in den Griff zu bekommen.

Brunner hofft diesbezüglich auf weitgehend problemfreie Vorbereitungen auf die neue Saison: "Wenn wir in den nächsten Wochen bei den Tests in Spanien und Frankreich gut mit dem Auto unterwegs sind, werden wir für das nächste Jahr ziemlich gut vorbereitet sein", hofft der Chefdesigner, der angesichts der dieses Jahr zu verzeichnenden Fortschritte von einer "sehr erfolgreichen Saison" im kommenden Jahr ausgeht.