• 03.05.2010 13:29

  • von Stefan Ziegler

Brundle wittert einen Stallkrieg bei Ferrari

Formel-1-Experte Martin Brundle sieht Rot bei Rot: Laut dem ehemaligen Rennfahrer sind sich Fernando Alonso und Felipe Massa nicht mehr allzu grün

(Motorsport-Total.com) - Die neue Formel-1-Saison war gerade einmal einige Sekunden alt, da gerieten die Ferrari-Piloten erstmals richtig aneinander: Fernando Alonso zwängte sich auf den ersten Rennmetern in Bahrain an seinem Stallgefährten Felipe Massa vorbei, musste sich in den folgenden Grands Prix allerdings zumeist hinter dem Brasilianer anstellen. In China spielte Alonso schließlich ein anderes Spiel.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Felipe Massa auf Abwegen: Wird er 2011 bei Ferrari durch Robert Kubica ersetzt?

Der spanische Rennfahrer setzte sich in der Boxeneinfahrt neben Massa und ging auf spektakuläre Art und Weise an seinem Ferrari-Teamkollegen vorbei. Für den früheren Formel-1-Piloten Martin Brundle ein klares Anzeichen dafür, dass in Maranello langsam aber sicher schwerere Geschütze aufgefahren werden: Brundle wittert einen entstehenden Stallkrieg bei der italienischen Scuderia.#w1#

"Das Duell zwischen Massa und Alonso in der Boxengasse von China war in vielerlei Hinsicht ähnlich wie der Zweikampf in der ersten Runde von Bahrain", erläutert Brundle bei der 'BBC'. "Das sind einfach so aggressive und opportunistische Manöver, wie wir sie von Alonso erwarten. Ich fürchte aber, Massa wirkt dabei immer etwas zu ruhig", gibt der Brite vor dem Europaauftakt zu Protokoll.

"Man muss allerdings auch sehen, dass Alonso einen Großteil der Saison im Getriebe von Massa verbracht hat, obwohl er eigentlich nicht hätte zulassen dürfen, sich in dieser Position zu befinden", sagt Brundle und erklärt seinen Standpunkt: "Ich denke, der Stallkrieg bei Ferrari hat schon nach Australien begonnen, als Ferrari es Alonso im Rennen nicht gerade einfacher gemacht hat."¿pbvin|512|2692|ferrari|0|1pb¿

Muss Massa für Kubica weichen?

"Ich sehe durchaus etwas Spannung in dieser Beziehung und weiß, dass Massa nicht gerade erbaut war über das Boxenmanöver von Alonso. Da darf man sicherlich eine Reaktion erwarten", meint Brundle. Die Frage ist nur, von welcher Seite diese erfolgen wird, denn böse Zungen behaupten bereits seit Wochen, dass die Tage von Massa bei Ferrari mehr als nur gezählt sein könnten.

Brundle kann diese Spekulationen nachvollziehen: "Aus verschiedenen Gründen hatte Massa bislang Probleme damit, den neuen Ferrari auf Geschwindigkeit zu bringen, obwohl er dank seiner beiden Podien nach Malaysia die WM anführte", sagt der ehemalige Formel-1-Pilot. "Ich verspüre im Ferrari-Lager und bei den Piloten generell eine gewisse Frustration und auch eine Unzufriedenheit."

"Viele Teams setzen allerdings auf Kontinuität, um eine Arbeitsbeziehung zwischen Fahrern und Team aufzubauen, damit sie Jahr für Jahr Autos bauen können, die perfekt zu den Piloten und deren Fahrstilen passen. Sollte aber ein Fahrer wie Kubica auf dem Markt sein, müsste sich das Team sehr genau damit auseinander setzen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass Kubica 2011 ein Roter ist."