• 26.07.2003 09:46

  • von Marcus Kollmann

Brundle beschwert sich über "entsetzliche Arbeit"

Sollte Silverstone aus dem Rennkalender fliegen, dann ist laut Brundle der Rechteinhaber des Grand Prix dafür hauptverantwortlich

(Motorsport-Total.com) - Die Zukunft des Großen Preises von Großbritannien ist weiterhin ungewiss, denn Formel-1-Boss Bernie Ecclestone hat den Streckenbetreibern und -eigentümern eine Frist gesetzt, bis zu der man endlich eine Übereinkunft erzielt haben muss.

Titel-Bild zur News: Startaufstellung in Silverstone

Die Zukunft des britischen Grand Prix ist derzeit weiterhin unklar

Die Fronten zwischen allen Beteiligten sind aber verhärtet und die Situation nicht so einfach wie sie der kürzlich von FIA-Präsident Max Mosley unterbreitete Kompromissvorschlag erscheinen lässt.

Nach der Zusammenkunft zwischen dem BRDC, Bernie Ecclestone, Brands Hatch Circuits Ltd. und der britischen Regierung in dieser Woche, konnte jedenfalls kein Fortschritt vermeldet werden. Stattdessen meldete sich BRDC-Vorsitzender Martin Brundle zu Wort und kritisierte den Rechteinhaber des Großbritannien-Grand Prix, die Firma Brands Hatch Circuits Ltd.

"Sie haben keine gute Arbeit geleistet was die Ausrichtung des Rennens anbelangt und sie haben entsetzliche Arbeit geleistet was die Geschäftsbereiche anbelangt die wir an sie verkauft haben", wird Brundle in der englischsprachigen Presse zitiert. Heißt im Klartext: Die früher unter dem Namen Octagon agierende Firma hat die ganzen Jahre auf Kosten notwendiger Verbesserungen der in die eigenen Taschen gewirtschaftet.

Der BRDC-Vorsitzende ist ferner überzeugt, dass Brands Hatch Circuits Ltd. den Vertrag mit dem BRDC schon längst beendet hätte, wenn diese Möglichkeit bestanden hätte. In dem Vorschlag von Mosley, die Streckenmiete die der BRDC derzeit erhält zu senken, sieht Brundle nur den Versuch die Erlöse für Brands Hatch Circuits Ltd. zu erhöhen.

Dass Ecclestone und der Rechteinhaber des Großbritannien-Grand Prix für dieses Entgegenkommen die Kosten in Höhe von über 50 Millionen US-Dollar zum Umbau von Silverstone aufbringen würden, glaubt Brundle nicht.

BRDC-Präsident Jackie Stewart verdeutlichte unterdessen, dass der British Racing Drivers' Club von allen in die Streitereien um Silverstone verwickelten Parteien diejenige sei mit den geringsten Möglichkeiten etwas aus eigener Kraft zu verändern, weshalb er weiterhin auf die Unterstützung der Regierung hofft.

Vom Grand Prix hängen schließlich viele Arbeitsplätze in der Region ab und ein Verlust des Formel-1-Rennens könnte auch den Anfang einer Abwanderungswelle der verschiedenen Motorsport-Zulieferbetriebe, die sich ringsherum angesiedelt haben, bedeuten.