• 14.01.2011 17:22

  • von Roman Wittemeier

Britisches Gesetz lässt Sponsoren zittern

Ein neues Anti-Korruptions-Gesetz in Großbritannien bereitet einigen Teams und Sponsoren Kopfzerbrechen: Sind Eintrittskarten schon zu viel des Guten?

(Motorsport-Total.com) - Dass man in vielen Nationen der Korruption mehr und mehr den Kampf ansagt, wird an breiter Front begrüßt. Doch manchmal können diese Bestrebungen seltsame und ungeahnte Auswirkungen haben. Beispiel Großbritannien: Dort tritt Anfang April ein neues Anti-Korruptions-Gesetz in Kraft, der sogenannte "Bribery Act". Im Zuge dessen werden jegliche Arten von Zuwendungen ganz genau beäugt.

Titel-Bild zur News:

In Silverstone müsste man als Teamchef an jede Freundin ein Ticket verkaufen

Was hat dies mit der Formel 1 zu tun? Die Teams machen sich langsam Sorgen, denn deren Sponsoren bekommen das große Zittern. Nach Ansicht des Lotus-Rechtsanwalts Jeremy Courtenay-Stamp geht die neue Regelung viel zu weit. Sogar die Vergabe von Freikarten für Formel-1-Events könnte demnächst als strafbare Handlung angesehen werden.

Teams und Sponsoren der Königsklasse laden überlicherweise zu jedem Rennen zahlreiche Partner ein - Kontaktpflege, Netzwerkerweiterung und hier und dort ein kleines Geschenk. Doch vor allem bei britischen Teams steht diese Praxis nun im Fokus. "Freikarten könnten beispielsweise als Währung für eine Bestechung gewertet werden", sagt Courtenay-Stamp im 'London Evening Standard'.

"Manch ein Sponsor wird womöglich etwas nervös, lädt in Zukunft keine Leute mehr ein, weil es als unangemessen erachtet werden könnte", sagt der Brite. "Große Sponsoren werden sich intensive Gedanken über dieses Thema machen. Möglicherweise wirkt es sich erheblich auf den gesamten Sponsorenmarkt aus", malt der Jurist ein düsteres Bild.

Die Darstellung des Lotus-Rechtsvertreters mag überzogen klingen, allerdings nimmt man das Thema in der britischen Motorsportszene tatsächlich sehr ernst. Immerhin drohen bei einem Vergehen gegen das neue Gesetz bis zu zehn Jahre Haft. Da man die Incentive-Praxis der Formel 1 mit den neuen Regelungen sicherlich nicht angreifen will, soll die Legislative nun Anpassungen im Gesetzestext vornehmen. Damit die Formel-1-Teams und Sponsoren auch morgen noch ruhig schlafen können...

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