Bridgestone zieht trotz WM-Niederlage zufrieden Bilanz
Obwohl es Bridgestone nicht gelungen ist, einen WM-Titel zu holen, zieht Technikchef Hisao Suganuma nach der Saison 2006 zufrieden Bilanz
(Motorsport-Total.com) - Die Weltmeisterschaft 2006 hatte im Reifenkrieg besondere Signifikanz, weil es das letzte Jahr im Zweikampf zwischen Bridgestone und Michelin war - Michelin zieht sich bekanntlich zurück, das an und für sich erst für 2008 von der FIA geplante Monopol wird damit vorverlegt. Umso mehr Prestige war mit dem Titelgewinn beziehungsweise -verlust verbunden.

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Hisao Suganuma ist trotz der verlorenen Weltmeisterschaft nicht unzufrieden
Bei Bridgestone trug man die empfindliche Niederlage dennoch mit Fassung, schließlich konnte man sich mit einer beeindruckenden zweiten Saisonhälfte trösten. Auch die Performance beim Finalrennen in Brasilien, wo Felipe Massa und Michael Schumacher allen anderen um die Ohren fuhren, hatte es in sich. Insofern fiel auch die Bilanz von Hisao Suganuma, dem scheidenden Technischen Manager der Japaner, versöhnlich aus.#w1#
Bridgestone setzte auf weiche Mischungen
"Uns sind in dieser Saison einige große Fortschritte in Sachen Reifenperformance gelungen", erklärte er gegenüber 'autosport.com'. "Wir entwickelten während der Wintertests eine neue Konstruktion, durch die die Mischungen besser funktionierten und durch die wir weichere Mischungen verwenden konnten. Dadurch wurde wiederum die Performance unserer Autos besser. Insofern können wir behaupten, mit den Reifen erfolgreich gewesen zu sein."
Allerdings brachte diese Charakteristik nicht nur Positives mit sich: Gerade zu Saisonbeginn hatten die Bridgestone-Teams ihre liebe Mühe damit, das relativ schmale Temperaturfenster der Pneus zu treffen, was zur einen oder anderen Schlappe führte, und auch einige Fahrer taten sich schwer damit, das wenig gutmütige Handling in den Griff zu bekommen - ein Phänomen, unter dem zum Beispiel Mark Webber im Qualifying besonders litt.
Nicht mehr nur Ferrari als Topteam
"Wir mussten den richtigen Reifen zur richtigen Zeit wählen", so Suganuma. "Wir hatten ein paar starke Teams, wodurch wir allen besondere Aufmerksamkeit zukommen lassen mussten. Das war schwieriger für uns, aber andererseits war es für die Reifenentwicklung hilfreich, mehr starke Teams zu haben, denn dadurch konnten wir zwischen diversen Resultaten immer Querverweise herstellen und sicherstellen, dass die Resultate korrekt waren."
Dass man im Gegensatz zu vergangenen Jahren nicht mehr nur ein großes Team (Ferrari), sondern gleich drei unter Vertrag hatte, habe sich positiv auf die Entwicklungsgeschwindigkeit ausgewirkt. Aber: "Da wir versuchten, die Reifenperformance zu verbessern, funktionierten die Reifen nur in einem eher schmalen Temperaturfenster", so Suganuma. Damit kam Bridgestone jedoch spätestens ab den Nordamerikarennen besser zurecht.

