Bridgestone: Wetter bereitet mehr Sorgen als die Strecke
Bridgestone bereitet der umgebaute Nürburgring kein Kopfzerbrechen bereitet, schon eher aber das Eifelwetter
(Motorsport-Total.com) - Wird es heiß? Wird es kühl und regnerisch? Diese Frage stellen sich die Teams und natürlich auch die Reifenhersteller immer wieder, wenn sie an den Nürburgring kommen, der für sein berüchtigtes Eifelwetter berühmt ist, das schlagartig wechseln kann. Die Reifenmischung, die Bridgestone mit nach Deutschland bringen wird, ist jener von Imola ähnlich. Der Kurs verlangt eher nach weichen Reifen, dies gilt auch für die Regenpneus, die auch bei kühleren Temperaturen arbeiten müssen und deshalb eher etwas weicher sind.

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Die Asphalttemperatur kann auf dem Nürburgring stark schwanken
In Kanada war auffallend, dass die Bridgestone-Reifen zwar auf eine Runde nicht besonders schnell waren, im Rennen aber Runde für Runde schneller wurden. Dafür gab es allerdings auch teilweise Blasenbildung, was Motorsportdirektor Hiroshi Yasukawa erläutert: "Montreal ist in Bezug auf die Reifenentwicklung keine leichte Strecke, aber wir haben von dem letztjährigen Ergebnis gelernt und testeten sehr viel, um einen Reifen zu haben, der eine starke Leistung im Rennen erlaubt. Schlussendlich hat ein Auto auf unseren Reifen gewonnen und das ist das Ergebnis, das wir wollten und das eine wahre Messlatte für unsere Leistung ist. Dennoch haben wir nicht aufgehört zu arbeiten und wir werden für das nächste Jahr weitere Verbesserungen vornehmen. In der Zwischenzeit freuen wir uns auf den gerade überarbeiteten Nürburgring."
Hisao Suganuma, der Technische Manager von Bridgestone erklärt die Anforderungen des Nürburgrings an die Reifen: "Die Hauptfaktoren auf dem Nürburgring sind der Grip und die Balance. Wie in Imola und Montreal gibt es dort keinen besonders rauen Asphalt, aus diesem Grund ist eine weichere Mischung notwendig, um den Grip aufzubauen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit war ähnlich wie in Kanada, aber ist wegen des neuen Layouts nun niedriger. Zusätzlich ist die Dauer der Höchstgeschwindigkeit kürzer, was die Sache in Bezug auf die Hitzebeständigkeit erleichtert. In Kanada haben wir uns für eine weniger konservative Herangehensweise entschieden, um konkurrenzfähig zu sein und einen guten Kompromiss zwischen Grip und Hitzebeständigkeit zu finden und da die Rundenzeit im Verlauf der Abnutzung nur sehr wenig abgenommen hat, hat sich die Herangehensweise ausgezahlt."
Bei Bridgestone erwartet man nicht, dass der Umbau des Nürburgrings bei der Reifenwahl ein großer Faktor sein wird: "Die neue Konfiguration beinhaltet zusätzliche langsame Kurven, das wird sich aber auf die Modifikation der Reifen nicht sehr auswirken. Das Hauptproblem an dieser Strecke ist nicht der Kurs selber sondern seine Lage. Das Wetter kann sehr wechselhaft haben und die Streckentemperatur kann sich während eines Wochenendes sehr schnell verändern. Wir müssen diese Tatsache nicht nur bei den Rennreifen sondern auch bei den Regenreifen in Betracht ziehen."

