• 04.11.2003 10:30

  • von Marco Helgert

Bridgestone: Vorbereitungen auf die Debütrennen

Die Reifenhersteller erwartet eine schwierige Saison 2004: Neue Strecken in Bahrain und China und einige Terminverlegungen

(Motorsport-Total.com) - Zwei neue Formel-1-Schauplätze werden im nächsten Jahr ihre Premiere feiern: Der Bahrain-Grand-Prix im April, der das dritte Rennen in der Saison 2004 bilden wird, und der erste Große Preis von China in Schanghai, der Ende September ausgetragen werden wird. Während beide Strecken, die noch nicht fertig gestellt sind, für alle Beteiligten der Formel 1 Neuland sein werden, so müssen sich die Reifenhersteller dennoch frühzeitig auf die Debütstrecken vorbereiten.

Titel-Bild zur News: Bridgestone-Reifen

Die Terminänderung in Brasilien könnte auch Auswirkungen auf die Reifen haben

"Es ist immer eine Herausforderung, einen Reifen für den ersten Auftritt auf einem Kurs zu bauen, weil wir keine alten Aufzeichnungen haben, um unsere Reifen vorzubereiten", erklärte Bridgestones Technischer Manager Hisao Suganuma. "Wir wissen nichts über Bahrain und Schanghai. Ich glaube, Bahrain hat bis jetzt noch nicht einmal eine Asphaltoberfläche. Wir müssen also warten, bis wir einige Daten von den Strecken haben, ehe wir mit den Vorbereitungen beginnen können."

Umso später vertrauenswürdige Daten von den neuen Kursen eintreffen, desto weniger Zeit bleibt den Reifeningenieuren, die Pneus für die neuen Rennen zu konstruieren. Eines ist jedoch sicher: Die staubige Wüstenlandschaft in Bahrain wird die Reifenhersteller vor ein neuerliches Problem stellen, welches auch zusammen mit den Bridgestone-Team gelöst werden muss.

Teams und Reifenhersteller ziehen an einem Strang

"Wir werden vor dem Rennen noch einen Eindruck der Streckenoberfläche gewinnen können, dann denken wir darüber nach, welcher Reifentyp zur Piste passen könnte", so der Japaner weiter. "Wir können einen Plastikabdruck der Oberfläche machen. Diesen vergleichen wir dann mit den bisherigen Strecken. Wir haben auch die Möglichkeit, die Oberfläche mit einem Laser zu analysieren ? da haben wir Daten von jedem anderen Kurs. Wir werden diese Daten nutzen, um uns auf den neuen Kurs einzuschießen, und es ist wichtig, dass wir dabei mit den Teams zusammenarbeiten."

Ein wichtiger Teil der Vorbereitungen wird ohnehin von den Teams übernommen werden, die noch weit vor dem Rennen erste Simulationen der Kurse absolvieren werden. Den Rennställen geht es dabei mehr um Motoreinstellungen, Aerodynamik und die Getriebeübersetzungen, aber auch die Reifenentwicklung für eine neue Strecke profitiert von dieser Arbeit.

"Die Teams können das Fahren auf dem Kurs simulieren, und zusammen mit unseren Simulationsdaten und den Informationen über die Oberfläche können wir entscheiden, welche Reifensorte zu einem speziellen Kurs passt", so Suganuma. "Wir müssen aber abwarten, bis die Oberfläche fertig ist, weil wir diese Daten benötigen. Auch die Teams brauchen für die Simulationen genaueste Streckeninformationen. Ich glaube, dass noch kein Team über diese Daten verfügt."

Warten auf genaue Streckendaten aus Bahrain und China

Doch die Pistenoberfläche ist nicht die einzige Unbekannte: "Ich bin nicht sicher wie die Streckenführung in Bahrain aussehen wird, aber wenn man sich Schanghai ansieht, dann werden dort viele enge Kurven sein. Mein Gefühl sagt mir, dass die Strecke in Schanghai der in Jerez sehr nahe kommt", so der 48-Jährige.

Das genaue Layout spielt bei der Vorbereitung eine wichtige Rolle, vor allem um die passende Mischung herauszusuchen. "Das ist aber nur mein Gefühl", so Suganuma über den Jerez-Schanghai-Vergleich. "Wir müssen dass noch mit etwas mehr Daten ausarbeiten. Das werden wir aber sicher später tun, zu Beginn des nächsten Jahres im Januar oder spätestens Anfang Februar."

Die Reifenhersteller werden in der Saison 2004 jedoch nicht nur durch neue Strecken auf die Probe gestellt, auch die Terminverlegungen können einige Änderungen mit sich bringen. So findet der USA-Grand-Prix nun im Juni und der Brasilien-Grand-Prix im Oktober statt. Die veränderten klimatischen Bedingungen dieser Rennen können durchaus Auswirkungen auf die einzusetzenden Reifen haben.