Bridgestone noch in erster Entwicklungsphase

Diese Woche wurden noch keine vollen Renndistanzen absolviert, Bridgestone arbeitet aber wohl auf das neue Reglement hin

(Motorsport-Total.com) - Fast alle Teams haben sich diese Woche bei den Mammut-Tests in Barcelona schon auf das neue Reglement für kommende Saison vorbereitet, welches unter anderem eine beschnittene Aerodynamik vorsieht. Für Reifenhersteller Bridgestone stand aber die Problematik im Vordergrund, dass die Pneus künftig die volle Qualifying- und Renndistanz überstehen müssen.

Titel-Bild zur News: Luca Badoer mit einem Bridgestone-Ingenieur

Luca Badoer bei den Tests in Barcelona mit einem Bridgestone-Ingenieur

Von den Partnerteams der Japaner war Jordan diese Woche nicht aktiv, Minardi testete solo im italienischen Misano und Ferrari beteiligte sich mit Marc Gené und Luca Badoer an den Tests in Barcelona, fuhr gleichzeitig aber auch mit Andrea Bertolini in Vairano Straight-Line-Tests beziehungsweise regulär in Fiorano. Die dabei gesammelten Daten werden mit den Erfahrungen der bevorstehenden Dezember-Tests kombiniert und fließen anschließend in die Entwicklung der Reifen für kommende Saison ein.#w1#

Sicherheit der Fahrer wird bei Bridgestone groß geschrieben

"Die Entwicklung der länger haltbaren Reifen ist ein Schritt-für-Schritt-Prozess, bei dem die Sicherheit der Fahrer im Mittelpunkt steht", erklärte Bridgestone-Sportchef Hisao Suganuma. "Diese Woche hat die erste Phase des Entwicklungsprogramms begonnen, welches vorläufige Versuche mit neuen Mischungen und Konstruktionen beinhaltet." Dabei wurden sehr wohl Long-Runs durchgeführt, aber noch keine kompletten Rennsimulationen.

Bridgestone betrachtet die November- und Dezember-Tests als reine Datengewinnungsfahrten, bei denen nicht wirklich weiterentwickelt wird. Erst an Weihnachten werden die Tests im Detail analysiert und im Januar werden die so produzierten Pneus für 2005 Premiere feiern. Im Klartext: Bis jetzt sind Prototypen zum Einsatz gekommen, die auf Schätzwerten basieren, nach dem Jahreswechsel werden dann aber auch Reifen verfügbar sein, die ein 2005er-Wochenende schon gut überstehen würden.

"Sobald wir die Resultate der nächsten beiden Tests in Jerez gespeichert und ausgewertet haben, werden wir die Auswahl an möglichen Reifentypen eingrenzen. Dann beginnt die nächste Entwicklungsphase, die Anfang Januar auch die ersten Rennsimulationen vorsieht", fuhr Suganuma fort. Bridgestone hat dabei den großen Nachteil, dass man nur mit drei Teams Daten generieren kann, wohingegen Michelin gleich sieben starke Partner zur Verfügung hat.

Enge Zusammenarbeit mit Ferrari funktioniert bestens

Insgesamt ist Suganuma aber "happy" mit der bisher erledigten Arbeit während der Wintertests: "Ferrari hat - wie immer - Voraussetzungen geschaffen, damit wir die Daten, die wir brauchen, sammeln können, und wir schätzen, dass die neuen Reifen mit einem modifizierten aerodynamischen Setup um ungefähr zwei Sekunden pro Runde langsamer sein werden als bisher. Das haben wir im Vorhinein auch so erwartet."

"Wegen dem reduzierten aerodynamischen Abtrieb", sprach er konkret die Regeländerungen für kommende Saison an, "neigen die Autos mehr zum Rutschen und wir konnten folglich Bedingungen simulieren, die denen der nächstjährigen Rennsaison schon sehr ähnlich sind. Alles in allem war das ein produktiver Auftakt der Wintertestsaison."