Barcelona: Zonta Schnellster bei Villeneuve-Debüt

Jacques Villeneuve feierte als Dritter einen exzellenten Einstand bei Sauber, noch mehr beeindruckte heute aber Toyota

(Motorsport-Total.com) - Bei ähnlichen Bedingungen wie an den vorangegangenen Tagen wurden heute in Barcelona die Wintertestfahrten fortgesetzt. Der 'Circuit de Catalunya' präsentierte sich bei Temperaturen um die 15 Grad, leicht bewölktem Himmel und phasenweise recht starkem Wind mit Geschwindigkeiten von bis zu 25 km/h in nicht ganz so idealem Zustand wie bisher. Tagesbestzeit fuhr Ricardo Zonta.

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve

Seine Premiere im Sauber-Team hat Jacques Villeneuve gut gemeistert

Der Brasilianer knüpfte da an, wo Ralf Schumacher und Jarno Trulli gestern aufgehört haben, und absolvierte sagenhafte 144 Runden, was mehr als zwei kompletten Renndistanzen entspricht. Seine Bestzeit lag am Ende bei 1:14.975. Für Toyota ging die Woche damit positiv weiter, zumal auch keine nennenswerten technischen Probleme das Programm beeinträchtigten. Interessant ist jedoch, dass Zonta seine schnellste Runde früh am Morgen hinknallte, genau wie die meisten seiner Konkurrenten.#w1#

Pizzonia: 98 Runden, aber Getriebeprobleme

Auf Platz zwei landete sein Landsmann Antonio Pizzonia, der einmal mit Getriebeproblemen ausrollte, mit nur 0,199 Sekunden Rückstand und einem Pensum von 98 Runden aber dennoch mehr als zufrieden sein kann. Pizzonia konzentrierte sich auf die Fortführung des Entwicklungsprogramms der Traktionskontrolle und weniger auf schnelle Zeiten - vom Shoot-Out um das Fixcockpit ist er ja nicht betroffen, da das Team seine Fähigkeiten ohnehin gut genug einschätzen kann.

Die meisten Journalisten und Fotografen hielten sich den ganzen Tag über im Bereich des Sauber-Teams auf, denn bei den Schweizern kam es zum viel beachteten Debüt von Jacques Villeneuve. Am Morgen gewöhnte sich der Ex-Weltmeister zunächst langsam an den C23, nachmittags kam er jedoch immer besser in Schwung und wenige Minuten vor Schluss schob er sich mit einer Zeit von 1:15.219 in der 91. seiner 96 Runden sogar noch auf den dritten Platz nach vorne.

Für McLaren-Mercedes war heute Pedro de la Rosa anstelle von Wurz im Einsatz, und der spanische Lokalmatador klassierte sich nach 85 Runden mit 0,444 Sekunden Rückstand an vierter Stelle. Direkt hinter ihm landete Teamkollege Juan-Pablo Montoya, der - wie auch gestern - mit einem technischen Problem stehen blieb und zu Fuß zurück an die Box kommen musste. Auf die Spitze verlor er in der schnellsten seiner 56 Umläufe 0,527 Sekunden.

Webber arbeitete am Setup und den Michelin-Reifen

Mark Webber (6./+ 0,538/34 Runden) setzte seine erste Testwoche im BMW-Williams fort, erzielte dabei aber nicht die erhofften Fortschritte. Dahinter folgte Christian Klien mit 0,557 Sekunden Rückstand - das gesamte Mittelfeld lag sehr eng beisammen - auf Platz sieben. Der Red-Bull-Pilot hatte am Ende des Tages gut 260 Kilometer absolviert und setzte sich im direkten Duell mit Vitantonio Liuzzi (9./+ 0,686/86 Runden) knapp durch.

Im Red-Bull-Sandwich nistete sich Marc Gené auf Position acht ein. Entsprechend der Ferrari-Philosophie arbeitete sich der Spanier unspektakulär durch das geplante Programm, welches unter anderem die Aerodynamik und die Elektronik beinhaltete. Gegenüber gestern konnte er sich um mehr als eine Sekunde steigern, jedoch war er um 0,677 Sekunden langsamer als Zonta. Immerhin: Sein F2004 lief 111 Runden ohne Probleme.

Montagny und Fisichella drehten 201 Runden für Renault

Auf den Positionen zehn und elf landeten die beiden Renault-Piloten Franck Montagny und Giancarlo Fisichella. Montagny büßte nach genau anderthalb absolvierten Renndistanzen 1,460 Sekunden auf die Spitze ein, Fisichella - für ihn stand weiterhin das Kennenlernen des eigenwilligen Fahrverhaltens des R24 im Vordergrund - umrundete den Kurs sogar siebenmal öfter, 104 Mal, und hatte am Ende 1,596 Sekunden Rückstand.

Für Takuma Sato (12./+ 1,761/54 Runden) verlief der erste Testtag in diesem Winter wenig aufregend, gemeinsam mit seinen BAR-Honda-Mechanikern übte er aber immer wieder Boxenstopps. Langsamer als der Japaner waren nur seine beiden Stallkollegen Jenson Button und Enrique Bernoldi: Button schaffte mit dem schwarzen "Concept Car" erstaunliche 86 Runden, handelte sich aber 1,763 Sekunden Rückstand ein, während Bernoldi (44 Runden) nicht über 1:20.066 hinauskam.