• 16.11.2001 08:52

  • von Marcus Kollmann

Bridgestone gibt gewisse Enttäuschung zu

Der japanische Reifenhersteller hat zugegeben, dass man mit einer dominanteren Vorstellung in dieser Saison gerechnet hatte

(Motorsport-Total.com) - Der Wettkampf zwischen den Reifenherstellern Bridgestone und Michelin sorgte nicht nur während der laufenden Saison für Gesprächsstoff, sondern auch in den letzten Wochen, als beide Unternehmen Resümee über die vergangene Saison zogen und Schuldzuweisungen die Runde machten.

Titel-Bild zur News: Michelin und Bridgestone in der Formel 1

Bridgestone oder Michelin, wer macht 2002 das Rennen unter den Reifenherstellern?

Der französische Reifenhersteller Michelin, der bislang für die Saison 2002 sieben Teams (BMW-Williams, Jaguar Racing, McLaren-Mercedes, Benetton-Renault, Minardi, Prost und Toyota)
unter Vertrag stehen hat, beeindruckte in seiner ersten Come-back-Saison durch ein schnelles Aufholen des Erfahrungsrückstandes und konnte einige Achtungserfolge gegen die japanische Konkurrenz erreichen, was man bei Bridgestone mit Besorgnis zur Kenntnis nahm.

"Ich hatte erwartet, dass unsere Partner-Teams mehr Rennen gewonnen hätten und öfter auf dem Podium gestanden hätten", gab Bridgestones Leiter der Reifenentwicklung, Hirohide Hamashima, zu.

Während Bridgestone 13 Siege und ebenso viele Pole Positionen gelangen und man darüber hinaus 9 Mal die schnellste Rennrunde in der Saison drehte, gelangen Michelin 4 Siege und Pole Positionen, sowie 8 schnellste Rennrunden - keine schlechte Bilanz.

Als Grund für das starke Auftreten von Michelin, gab Hamashima das im Laufe der Saison konkurrenzfähiger werdende Williams-BMW-Package an. Denn nur den Fahrern des Teams von Frank Williams und Patrick Head gelang es als Michelin-bereifter Rennstall jene zuvor genannten Siege, Pole Positionen und schnellsten Rennrunden zu drehen.

Mit dem Wechsel von McLaren-Mercedes zu Michelin, sieht Bridgestone eine schwierige und herausfordernde neue Saison auf sich zukommen, denn die französische Konkurrenz verfügt 2002 faktisch über mindestens zwei siegfähige Teams, weshalb die diesjährige Erfolgsbilanz für Bridgestone eventuell die Letzte sein könnte.

Hamashima sieht in der Tatsache, dass man nun nur noch 5 Teams beliefern muss - wobei der Rennstall British American Racing bislang noch nicht offiziell seinen Reifenpartner bekannt gegeben hat - keinen Nachteil.

"Wir werden natürlich weniger Testkilometer zurücklegen können, jedoch werden ganz sicher alle unserer Teams mit uns sehr gut zusammenarbeiten und ihr Bestes geben, sodass wir so viele Informationen wie benötigt sammeln können. Ich erwarte aus der geringeren Anzahl an Teams keine Nachteile. Im Gegenteil, einige unserer Partner haben uns zusätzlich zu ihrem Testteam ein Team, welches nur für Reifentests zuständig ist, angeboten, was für die Weiterentwicklung sehr positiv ist."

Wie gut die Arbeit die Bridgestone und Michelin über die Wintermonate hinweg leisten wirklich gewesen ist, wird sich beim ersten Rennen der Saison 2002 zeigen.