Bridgestone enttäuscht, aber voller Hoffnung

Michael Schumacher startet als bester Bridgestone-Pilot von Platz sechs aus, aber per Strategie möchte man nach vorne kommen

(Motorsport-Total.com) - Bridgestone musste heute in Montreal die bisher wohl schwerste Schlappe dieser Saison einstecken: Als bester Pilot auf den japanischen Pneus erreichte Michael Schumacher den sechsten Platz, sein Rückstand auf die Pole Position betrug jedoch mehr als eine Sekunde.

Titel-Bild zur News: Bridgestone-Mechaniker

Bridgestone hat im Qualifying wohl eine konservative Vorgehensweise gewählt

Damit steht dem Ferrari-Piloten morgen eine schwierige Aufgabe ins Haus, denn obwohl er laut Technikchef Ross Brawn "einen konstanten Rennreifen" zur Verfügung hat, muss er irgendwie an fünf Fahrzeugen vorbeikommen. Immerhin sagt der Wetterbericht für morgen relativ hohe Temperaturen voraus, was Ferrari entgegenkommen müsste, da sich Schumacher und Barrichello wohl für die härtere der beiden Gummimischungen entschieden haben.#w1#

Hisao Suganuma, Technischer Manager bei Bridgestone, äußerte sich recht gelassen zum Qualifying: "Naja, man kann eben nicht alles haben", zuckte er mit den Schultern. "Natürlich ist es enttäuschend, dass kein Bridgestone-Auto auf der Pole steht, aber das ist der Rennsport, da ist man solche Herausforderungen gewohnt. Während der Freien Trainings gestern und heute hatten unsere Partnerteams eine sehr konstante Pace, was mich hoffen lässt, dass wir im Rennen konkurrenzfähig sein werden."

"Die Wettervorhersage prophezeit für morgen wärmere Bedingungen", fuhr der Japaner fort, "aber das bereitet uns keine Sorgen." In den letzten Jahren hatte zwar stets Michelin Vorteile bei hohen Temperaturen, doch spätestens seit 2003 hat sich diese Tendenz relativiert. Generell gilt: Bridgestone ist für alle Bedingungen bestens gerüstet, hat einen überaus haltbaren Reifen auch nach Kanada mitgebracht.

Abgesehen von Ferrari dürfen die Japaner ihre Hoffnungen übrigens auch in Giancarlo Fisichella setzen. Der Montreal-Spezialist qualifizierte seinen Sauber-Petronas als Elfter für die sechste Startreihe und könnte sich im Rennen mit einer klugen Strategie durchaus in Szene setzen. Während der Römer also alle Chancen auf Punkte hat, sieht es für seinen Teamkollegen Massa weniger gut aus - nach Reifenschaden in der Aufwärmrunde musste er auf seine schnelle Runde im Qualifying verzichten.