Bridgestone dominiert am Samstagmorgen in Suzuka
Michael Schumacher fuhr im dritten Freien Training 1,2 Sekunden vor seinem Bruder Bestzeit - Alonso abgeschlagen Fünfter, alle Deutschen in den Top 7
(Motorsport-Total.com) - Nach den unwirtlichen Bedingungen von gestern wurden die 22 Fahrer und elf Teams heute Morgen in Suzuka von einer freundlich strahlenden Sonne empfangen: Bei bis zu 25 Grad Luft- und 35 Grad Asphalttemperatur wurde viel gefahren, weil es bisher ja kaum Gelegenheit gab, die Autos bei trockenen Verhältnissen abzustimmen.

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Michael Schumacher geht nun als klarer Favorit in das heutige Qualifying
Zu schaffen machte den Formel-1-Stars vor erstaunlich gut besetzten Tribünen lediglich der starke Wind, der bis zu 45 km/h schnell war und die Aerodynamik der Autos ein wenig durcheinander brachte, was zu einigen Verbremsern führte. Dennoch ging die Mutkurve 130R bei Rückenwind problemlos voll - Michael Schumacher (Ferrari) und Fernando Alonso (Renault) waren dort mit 309 beziehungsweise 308 km/h am schnellsten.#w1#
Konstante Performance von Schumacher
Bestzeit fuhr Schumacher nach 13 sehr konstanten Runden in 1:30.653 Minuten, womit er seine Verfolger problemlos abhängte. Nur Bruder Ralf Schumacher (Toyota/+ 1,210/15 Runden), zwischenzeitlich sogar in Führung, konnte noch einigermaßen mithalten, Jenson Button (Honda/+ 1,657/12 Runden), Giancarlo Fisichella (+ 1,874/13 Runden) und Fernando Alonso (beide Renault/+ 1,902) schon eher nicht mehr.
Natürlich waren wieder alle Augen auf dem großen WM-Duell, das von Schumacher nach etwa 20 Minuten auf gebrauchten Reifen eröffnet wurde. Der Deutsche fuhr dann gleich in seiner zweiten gezeiteten Runde erstmals Bestzeit und profitierte im Schlussspurt der Session von einer zunehmenden Bridgestone-Dominanz - phasenweise lagen sogar bis zu fünf Piloten der japanischen Reifenmarke vor der Michelin-Konkurrenz in Führung.
Aus deutscher Sicht verliefen die letzten 60 Trainingsminuten vor dem Qualifying sehr erfreulich, zumal neben den Schumacher-Brüdern auch Nick Heidfeld (6./BMW Sauber F1 Team/+ 1,937/15 Runden) und Nico Rosberg (7./Williams-Cosworth/+ 2,077/18 Runden) überzeugten. Letzterer war übrigens auf die Tausendstelsekunde gleich schnell wie Kimi Räikkönen (8./McLaren-Mercedes/+ 12 Runden), hängte aber seinen Teamkollegen Mark Webber (15./17 Runden) um 0,609 Sekunden ab.
Massa deckte seine Karten nicht auf

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Robert Kubica ließ am Ende noch mit einer schnellen Runde aufhorchen Zoom
Die starke Form des BMW Sauber F1 Teams bestätigte nach anfangs zurückhaltender Performance Robert Kubica (17 Runden) als Neunter mit 2,134 Sekunden Rückstand, drei Tausendstelsekunden vor Felipe Massa (Ferrari/15 Runden), der die Top 10 komplettierte, in der Schlussphase aber nicht mehr auf Zeitenjagd ging. Ferrari scheint gegen Renault derzeit Vorteile zu haben, auch wenn Alonso und Fisichella wohl mit etwas mehr Benzin unterwegs waren.
Den einzigen Dreher in einem ansonsten überraschend ruhigen Training besorgte nach 44 Minuten Vitantonio Liuzzi (11./+ 2,324/20 Runden), der mit seinem Toro-Rosso-Cosworth in der Degner-Kurve innen auf den Randstein kam und dadurch die Kontrolle über das Fahrzeug verlor. Ansonsten fiel nur auf, dass Christijan Albers (MF1-Toyota/+ 2,617/23 Runden) zwischendurch als Vierter aufblitzen lassen konnte, der Niederländer wurde aber noch auf den 14. Platz durchgereicht.
Vor dem Qualifying sieht es also sehr gut aus für Schumacher und Ferrari, allerdings könnten die Bedingungen wieder einmal alles über den Haufen werfen, denn schon während des dritten Freien Trainings zog eine dunkle Regenwolke auf. Zwar ist nicht gesagt, dass sich diese entladen wird, doch ausgeschlossen werden kann ein Ausscheidungsfahren auf nasser Strecke zum momentanen Zeitpunkt nicht - und das würde Michelin stark entgegenkommen...

