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Briatore: "Wir hätten nur noch verlieren können"
Der Erfolgsdruck besteht in der Königsklasse immer, doch die Weltmeisterschaft zu gewinnen, kann ihn zumindest lindern...
(Motorsport-Total.com) - Nachdem am gestrigen Sonntag im brasilianischen Sao Paulo Fernando Alonso für Renault den Weltmeisterschafts-Titel sichern konnte, ist eine gewaltige Last von den Schultern des Teams abgefallen. Die Anwärterschaft auf den Titel dauerte an, seit Alonso in der ersten Saisonhälfte besondere Stärke bewiesen hatte. Das ließ den Druck auf den Rennstall über die Zeit mehr und mehr zunehmen, denn bis zum letzten Moment hätte theoretisch noch etwas schief gehen können.

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Junges Qualitätsgemüse aus Spanien: Briatore freut sich mit Fernando Alonso
Teamchef Flavio Briatore ist nicht eben als Pessimist bekannt, sehr wohl aber als Perfektionist, und so wundert es kaum, dass auch er bis zur Zieldurchfahrt zitterte. "Wir hätten die Meisterschaft nur noch verlieren können. Schon vorher haben mir alle gratuliert, und das bringt kein Glück", kokettierte der Italiener gegenüber 'Autosport-Atlas' mit einem altbekannten Aberglauben. "Wenn man dann verliert, ist das schrecklich."#w1#
Alle Bedenken dürften aber in dem Moment zu winzig kleinen Partikeln zerstäubt worden sein, als Alonso als Dritter über die Ziellinie donnerte, seinen Vorsprung auf Kimi Räikkönen in der Gesamtwertung auf für diesen unüberwindbares Niveau brachte und die Nachfolge von Michael Schumacher antrat. Dennoch, so Briatore, sei der Druck einfach eine Begleiterscheinung des Renngeschehens. "Wir haben in der Formel 1 immer einen gewissen Druck. Ich bin jetzt seit 15 Jahren dabei, der Druck ist einfach immer spürbar. Aber ich bin glücklich."
Die Geschehnisse des gestrigen Tages lassen auch Gedanken an die 1994er-Saison aufkommen, als der 55-Jährige Michael Schumacher zu seinem ersten Meisterschaftstitel verhalf. Das sei aber etwas ganz anderes gewesen: "1994 war es mit Michael besonders schwer, weil alles auf einen Punkt hinauslief. Dieses Mal hatten wir Vorteile, da wir einen guten Saisonstart hinlegen konnten und überlegen waren", so Briatore, der unterstreicht, Renault sei am Beginn des Jahres "sehr, sehr wettbewerbsfähig" gewesen. "In der zweiten Hälfte waren McLaren-Mercedes überragend, aber wir haben genug getan, um die Meisterschaft zu holen."
Aus der Sicht des Italieners dürfte im kommenden Jahr alles noch interessanter werden. Nach dem Zweikampf zwischen Kimi Räikkönen und Alonso, der die laufende Saison wie ein roter Faden durchzog und "genau das darstellt, was die Formel 1 einfach fantastisch macht", sieht Briatore in der anstehenden Saison auch Ex-Weltmeister Michael Schumacher wieder im Rennen um den Titel. "Dieses Jahr habe ich sehr genossen. Wir haben nach nur vier Jahren Renault Unglaubliches geleistet", so der Teamchef, der gegenüber 'AFP' noch mehr ins Schwärmen gerät: "Jede Meisterschaft ist die beste. Es ist eine riesige Leistung meiner Leute, des Teams, von Fernando. Wir sind alle sehr glücklich."

