Briatore wegen Alonso-Deal stinksauer auf Dennis

Renault-Teamchef und Alonso-Manager Flavio Briatore ist stinksauer, dass ihm McLaren-Mercedes seinen Weltmeister ein Jahr im Voraus weggeschnappt hat

(Motorsport-Total.com) - Die Situation ist prekär: Am 19. Dezember hat McLaren-Mercedes die Verpflichtung von Fernando Alonso für die Saison 2007 bekannt gegeben, doch zuvor muss der amtierende Weltmeister noch ein Dienstjahr bei Renault absolvieren. Dass dies Auswirkungen auf die Motivation des französischen Teams haben könnte, versteht sich von selbst.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso und Flavio Briatore

Ein Bild aus besseren Tagen: Alonso und Briatore bei der FIA-WM-Siegerehrung

Mittendrin zwischen den Fronten steht Flavio Briatore, der als Renault-Teamchef und Alonso-Manager quasi doppelt in das millionenschwere Vertragsgeschacher eingebunden ist. Unmittelbar nach dem Bekanntwerden des Sensationstransfers gab der Italiener eine Stellungnahme heraus, wonach er von den Verhandlungen zwischen seinem sportlichen Ziehsohn und den silbernen Erzrivalen nichts gewusst habe, was zunächst einmal angezweifelt wurde.#w1#

Hat Briatore von Alonsos Wechsel wirklich nichts gewusst?

Inzwischen ist jedoch bekannt geworden, dass diese Darstellung tatsächlich stimmen könnte, was insofern Sinn macht, als Briatore ansonsten in schwerste Erklärungsnöte geraten wäre, wenn er seinen Fahrer aus reiner Geldgier an einen anderen Rennstall verschachert hätte. Ob der 55-Jährige über seinen Managementvertrag an Alonsos Gehalt mitnaschen wird, kann im Moment niemand so genau sagen, lieber hätte er den spanischen Nationalhelden aber bei Renault gehalten.

Und genau deswegen ist er stinksauer auf McLaren-Teamchef Ron Dennis: "McLarens Bekanntgabe war respektlos", schimpfte er gegenüber der Nachrichtenagentur 'AFP'. "Das war überhaupt nicht angenehm. Es sollte mehr Respekt in der Formel 1 geben." Und Briatore konnte sich einen deutlichen Seitenhieb auf den Verlauf der vergangenen Saison nicht verkneifen: "Ron hat seit sieben Jahren keine Weltmeisterschaft mehr gewonnen, also muss er die guten Neuigkeiten anders machen."

Alonso bringt Renaults Marketingleute in die Bredouille

Für Renault ist die Situation natürlich denkbar ungünstig, denn während man einen amtierenden Weltmeister normalerweise perfekt vermarkten könnte, ist dies relativ schwierig, wenn die Öffentlichkeit genau weiß, dass dieser bei einem anderen Team eine bessere Zukunftsperspektive sieht. Dass sich obendrein auch noch Gerüchte über einen Ausstieg des französischen Automobilherstellers aus der Formel 1 halten, kommt erschwerend hinzu.

"Ron hat seit sieben Jahren keine Weltmeisterschaft mehr gewonnen, also muss er die guten Neuigkeiten selbst machen." Flavio Briatore

Briatore weigert sich aber dagegen, den Transfer auf diese Weise zu verstehen: "Es ist doch nur natürlich, dass man sich eine neue Herausforderung sucht, wenn man gerade am stärksten ist", versuchte er, die Situation zu beschönigen. Und: "Ich habe wirklich nichts gewusst", beteuerte er weiter. "Fernando ist seit fünf Jahren bei Renault - und uns war klar, dass er nicht sein ganzes Leben lang hier bleiben würde..."

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