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Briatore kämpft für technologische Abrüstung
Renault-Teamchef Flavio Briatore unterstützt die mächtige Achse Mosley/Ecclestone im Kampf für eine technologische Abrüstung der Formel 1
(Motorsport-Total.com) - Man darf ja nicht immer für voll nehmen, was die mächtigen Herren der Formel 1 bei laufenden Diktiergeräten so zu sagen haben, doch als Bernie Ecclestone kürzlich in einem Interview mit der 'auto motor und sport' wissen ließ, er und Max Mosley seien die Mafia des Fahrerlagers, traf er damit den Nagel hundertprozentig auf den Kopf.

© xpb.cc
"Mario, ich verstehe nicht, warum ihr bei BMW so viel Geld verpulvern wollt!"
Als dritter Mann im Bunde gilt Flavio Briatore, der Ecclestone sehr nahe steht und aufgrund seiner guten Beziehung zu 'CVC'-Formel-1-Chef Donald Mackenzie schon als möglicher Post-Ecclestone-Zirkusdirektor gehandelt wird. Es ist kein Zufall, dass Briatore in der Motorendiskussion der Initiator des Maranello-Abkommens war, als er eigentlich noch auf 'GPMA'-Seite stand - und nun betreibt er weiter Lobbying für die umstrittenen Standpunkte der FIA.#w1#
Renault unterstützt Sparkurs der FIA
Wenn er spricht, klingt das dann so: "Wir machen hier kein Racing mehr", teilte er unseren Kollegen von 'autosport.com' mit. "Wir geben so viel Geld dafür aus, die schönsten und teuersten Autos der Welt zu bauen, und dann haben wir diese langweiligen Rennen. Da läuft doch etwas verkehrt!" Für ihn ist daher klar, dass die Formel 1 technologisch abgerüstet werden muss, um wieder spannender zu werden - was den Sparmeistern im Renault-Konzern rein zufällig ebenfalls gut in den Kram passen würde.
"Alle reden über Technologie, aber ich verstehe nicht, warum das Renault-Team die ultimative Technologie von Renault sein muss, wo doch 10.000 Ingenieure bei Renault sitzen. Unser Job ist das Racing. Manche meiner Kollegen vermissen das Racing. Es geht nicht darum, die Zukunft der Renault-Gruppe zu entwickeln. Außerdem: Alle sagen immer, wir wehren uns gegen Technologie, aber das verstehe ich nicht, denn wir gewinnen schließlich! Was wollen die? Ich verstehe es nicht", fuhr er fort.
Als Argument für seinen Standpunkt brachte der Italiener das gestrige Qualifying in Indianapolis auf, als während der ersten Bummelrunden in der Finalphase herzhaft um Positionen gerangelt wurde, was das Publikum an der Strecke mit Begeisterungsstürmen quittierte: "Warum kümmern wir uns nicht um bessere Rennen und bessere Unterhaltung für die Fans, die sich die Rennen anschauen? Wen interessiert schon die Doppelkupplung? Niemanden!"
Sponsoren wollen größere Flächen am Auto
"Wir müssen in der Aerodynamik für mehr Platz auf den Seitenkästen kämpfen, damit Platz für den Sponsor bleibt, aber die Technik sollte nicht die Linien des Autos diktieren", erklärte Briatore. "Wir müssen sicherstellen, dass die Manager in diesem Business das Sagen haben, nicht die Ingenieure. Das sollten wir durchsetzen. Manchmal hat man bei einer guten aerodynamischen Lösung keinen Platz mehr für einen Sponsor."
Auch hier denkt Briatore wohl nicht völlig uneigennützig an die Interessen der Formel 1, denn größere Sponsorenflächen würden ihm selbst am meisten helfen, schließlich wackelt bei Renault nach 2006 mit 'Mild Seven', 'i-mode' und 'Telefónica' ein insgesamt gut 65 Millionen Euro schwerer Posten aus dem Teambudget. Zwar laufen mit 'i-mode' und 'Telefónica' viel versprechende Verhandlungen, 'Mild Seven' wird sich aber definitiv aus der Formel 1 verabschieden.

