• 22.08.2008 21:09

Briatore: "Der richtige Weg für die Formel 1"

Der Renault-Teamchef in der FIA-Pressekonferenz über die Valencia-Premiere, die Formel-1-Welle in Spanien dank Alonso und Motorenentwicklungen in der Formel 1

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Flavio, bist du den Kurs vorher abgelaufen?"
Flavio Briatore: "Nein, ich bin ihn entlanggerannt. Ich sah erst die Olympischen Spiele und dann lief ich selbst fünf Kilometer. Das war gut. Etwas warm war es, weil es Halbzwei am Nachmittag war. Wir müssen den Leuten in Valencia zu ihrer Arbeit gratulieren. Ich war vor einigen Monaten hier und ich hatte nicht geglaubt, dass sie den Kurs so schnell fertigstellen würden."

Titel-Bild zur News: Flavio Briatore (Teamchef)

Flavio Briatore ist in Valencia lieber als in Silverstone oder Spa

"Das Ergebnis ist nicht nur ein Straßenkurs, es ist mehr als das. Das war wirklich eine beeindruckende Arbeit. Die Umgebung hier ist fantastisch. Für die Formel 1 ist das ein weiterer schöner Kurs mit Schiffen im Hafen. Das ist der richtige Weg für die Formel 1. Ich bin sehr beeindruckt von der Arbeit hier in Valencia."#w1#

Frage: "Ist es für die Formel 1 besser, auf den Traditionsstrecken zu fahren und zu neuen Orten wie Valencia oder Singapur zu gehen?"
Briatore: "Auf den Traditionsstrecken die in Silverstone, Deutschland oder Spa ist es vielleicht schwierig, alle unsere Leute unterzubringen. Als wir als Rennteam begannen, waren es 120 oder gar nur 80 Leute. Nun sind es viel mehr Menschen, mehr Leute von den Medien. Das macht es schwierig, speziell in Spa und Silverstone. Die Richtung, mit Singapur und Valencia neue Orte zu holen, ist korrekt."

Frage: "Hättest du dir vor acht Jahren zu träumen gewagt, dass die Formel 1 in Spanien so erfolgreich sein und zwei Rennen haben würde?"
Briatore: "Ich glaube, dass Fernando (Alonso) die Formel 1 nach Spanien gebracht hat. Wir alle wissen, wie schwierig es war, hier in Spanien Grands Prix im Fernsehen zu zeigen. Mit Fernando hat Spanien die Formel 1 kennengelernt. Ohne ihn hätten wir hier weiter 350 Zuschauer wie einst. Ohne Fernando gäbe es keine Formel 1 ist Spanien - das ist eine Tatsache."

Frage: "Glaubst du, dass Renault in der Motorenentwicklung etwas zurückliegt?"
Briatore: "Soweit wie ich weiß, gibt es keine Motorenentwicklung. Wir haben eingefrorene Motoren, ich glaube nicht, dass es irgendwelche Entwicklungen gibt. Ich glaube, was passiert ist, ist recht einfach. Die Regel war gedacht, um Geld zu sparen, um die Motorenabteilung zu schrumpfen. Renault hat genau das gemacht, was die Regel wollte. Wir haben 97 Leute weniger dort beschäftigt. Für mich gibt es da keine Weiterentwicklung."

"Vielleicht haben wir einen sehr teuren Motor eingefroren. Wenn wir diese Regel aber nicht hätten, dann hätten wir vielleicht jetzt einen Motor, der 27.000 Umdrehen je Minute dreht. Wir sind dieser Regel jedenfalls gefolgt und wenn wir jetzt zurückliegen, dann ist das nicht nur der Motor, es ist auch das Auto, die Aerodynamik. In den vergangenen drei Montagen hat sich das Auto verbessert und Fernando hat toll gearbeitet, um alle im Team zu motivieren."

"Aber wir haben das Einfrieren der Motoren, wollen dabei aber niemanden für fünf Jahre bestrafen, das wäre zu lang. Wenn jemand mit der Zuverlässigkeit Probleme hatte - ich erinnere mich, dass McLaren einmal ein Problem damit hatte -, dann bin ich sicher, dass die FIA die richtige Lösung hat, damit der Motor das Rennen durchsteht. Darüber reden wir."