Brawns einfache Erklärung für die Krise bei Ferrari

"Weil die anderen Autos schneller sind", antwortete Ferraris Technischer Direktor auf die Frage nach den Gründen für die Krise

(Motorsport-Total.com) - Vor einem Jahr verließ Michael Schumacher Silverstone als zehnfacher Saisonsieger bei bis dahin elf gefahrenen Rennen - nur in Monaco hatte er sich Jarno Trulli im Renault geschlagen geben müssen. Ein Jahr später schlägt das Pendel der Dominanz genau in die Gegenrichtung aus: Ferrari ist hinter McLaren-Mercedes und Renault derzeit nur die Nummer drei der Formel 1, Schumacher hat von elf Rennen bisher nur die Farce von Indianapolis gewonnen.

Titel-Bild zur News: Ross Brawn

Ross Brawn sieht endlich Licht am Ende des dunklen Krisentunnels bei Ferrari

Doch wie kann man so schnell abstürzen? Was sind die Gründe für die Krise bei Ferrari? "Weil die anderen Autos schneller sind", fand Ross Brawn, Technischer Direktor der Mannen aus Maranello, im Rahmen der gestrigen FIA-Pressekonferenz in Silverstone eine simple Antwort. "Über den Winter haben die anderen Teams größere Fortschritte gemacht als wir." Vordergründig machte er dafür die Regeländerungen verantwortlich, die die Konkurrenz offenbar besser im Griff hat als Ferrari.#w1#

Allerdings betonte er, dass er keinen Gedanken daran verschwende, bereits das Handtuch zu werfen und aufzugeben: "Wir kämpfen sehr, sehr hart", so Brawn. Ferrari habe zwar nach wie vor Schwierigkeiten damit, die Gründe für die Talfahrt restlos zu verstehen, doch Teams wie McLaren-Mercedes und Renault haben seiner Meinung nach ganz einfach mehr vom durch die Beschneidungen verloren gegangenen Abtrieb wieder gefunden. In Maranello sei man aber momentan damit beschäftigt, das Auto ebenfalls in dieser Richtung weiterzuentwickeln.

"Manchmal gehen wir zwei Schritte nach vorne und wieder einen nach hinten", erklärte der Brite. Vor Magny-Cours habe er bereits mit einem siegfähigen F2005 gerechnet, doch nun soll es in Silverstone endgültig dazu kommen - zwar sei man von der Pace her im gestrigen Freitagstraining noch nicht bei den Schnellsten gewesen, aber: "Wir haben hier zwei neue Reifen, die im Rennen noch nicht eingesetzt worden sind. Die wollten wir auf Long-Runs testen, also hatten wir am Nachmittag keinen frischen Reifensatz mehr", fügte Brawn an.