• 01.03.2012 11:43

  • von Stefan Ziegler

Brawn: "Wir sind nicht dort, wo wir sein wollten"

Mercedes-Teamchef Ross Brawn wittert eine Steigerung gegenüber 2011, sieht seinen Rennstall aber noch immer hinter den Champions von Red Bull

(Motorsport-Total.com) - Zuverlässig ist der neue Mercedes W03, aber ist das Auto auch schnell genug? Mit dieser Frage setzt sich der Silberpfeil-Rennstall um Teamchef Ross Brawn in dieser Woche noch einmal sehr intensiv auseinander. Im spanischen Barcelona stehen die letzten Wintertests vor Saisonbeginn auf dem Programm. Es ist an der Zeit, letzte Problemzonen am W03 zu sichten und Lösungen dafür zu finden.

Titel-Bild zur News: Ross Brawn (Teamchef)

Ross Brawn und sein Team haben noch etwas Aufholbedarf mit dem neuen W03

Bisher wähnt sich Mercedes auf einem guten Weg, auch wenn Brawn nach den bisherigen Tests zu einem etwas ernüchternden Urteil gelangt: "Wir sind langsamer als Red Bull", sagt der Brite bei 'auto motor und sport'. Dies sei anhand einer Rennsimulation zu erkennen, die Mercedes parallel zu den aktuellen Weltmeistern abgespult habe - Silber zog in diesem Testduell offenbar den Kürzeren.

Brawn kann allerdings auch gute Nachrichten verbreiten: "Die positive Erkenntnis ist, dass unser neues Auto zuverlässig ist und nicht die Reifen auffrisst. Wir müssen aber noch Geschwindigkeit finden - und eine Balance für das Auto, die sich über das Rennen möglichst nicht ändert", meint der Mercedes-Teamchef. Insgesamt stelle der W03 aber eine Verbesserung zum W02 von 2011 dar.

"Dieses Auto ist eine gute Evolution des letztjährigen Autos", sagt Brawn. "Auf einige der kritischen Bauteile haben wir verzichtet oder wir sind damit in eine andere Richtung gegangen. Der wichtigste Schritt war die Stärkung des Teams in Bezug auf Kapazitäten und Erfahrung. Und es gibt weniger grundsätzliche Probleme mit dem Auto als im vergangenen Jahr", erläutert der Formel-1-Routinier.

"Das ständige Nachbessern hat uns damals viel Zeit gestohlen. Es blieb weniger davon übrig, um am Auto selbst zu arbeiten", meint Brawn und fügt hinzu: "Heute sind wir auf einem Stand, wo wir uns voll darauf konzentrieren können, das Maximum aus dem Fahrzeug herauszuholen. Wir sind zwar nicht dort, wo wir sein wollten, aber wir sind sicher viel besser, als wir das vor zwölf Monaten waren."