Brawn: Warum Ferrari einer Testbeschränkung zustimmte
Endlich hat auch die Scuderia aus Maranello einer freiwilligen Testbeschränkung zugestimmt, doch so einfach bekam die Formel 1 diese Ja-Stimme nicht
(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 hat auch in diesem Jahr ihre eigene, freiwillige - also nicht vom Automobilweltverband FIA ausgesprochene und kontrollierte - Testbeschränkung. Das Novum gegenüber dem Vorjahr: Diesmal ist auch Ferrari mit an Bord. Die Konkurrenz musste hierfür aber einige Eingeständnisse machen.

© xpb.cc
Ross Brawn erklärt, warum Ferrari nun doch einer Testbeschränkung zustimmte
Wie Ferraris Technischer Direktor Ross Brawn gegenüber 'autosport.com' erklärte, war die Nutzung der eigenen Teststrecke in Fiorano das Zünglein an der Waage: "Was die anderen Teams im vergangenen Jahr nicht akzeptiert hätten, haben sie diesmal abgenickt, nämlich, dass Fiorano im Deal untergebracht sein muss, denn wir hatten darin investiert und wollten das nicht herschenken."#w1#
Konkret sieht die Vereinbarung vor, dass die Teams eine Hausstrecke bestimmen dürfen, die im Land des Teamstandortes liegt. Auf dieser Piste dürfen die Teams vermehrt testen. Ein Testtag auf einer anderen Strecke zählt einfach, auf der Hausstrecke nur die Hälfte - insgesamt sind 36 Testtage während der Saison erlaubt, auf der Hausstrecke also theoretisch 72.
Auch eine andere Tatsache erleichterte Ferrari in diesem Jahr die Unterschrift: "Das Thema war im vergangenen Jahr die Tatsache, dass wir das einzige Team auf Bridgestone-Reifen waren, also war es schwierig, eine freundschaftliche Übereinkunft zu treffen. Aber das hat sich in diesem Jahr natürlich geändert und wir können schon sehen, dass Toyota und Williams ihren Beitrag zur Reifenentwicklung leisten."
Der 51-Jährige verriet ferner, dass es ein Team gegeben hat, das gegen Ferraris Nutzung der Piste in Fiorano war, das der Meinung war, dass dieser Vorteil ein unfairer sei. Doch Ferrari sei hart geblieben und habe auf die Nutzung der Privatstrecke bestanden, sodass der nicht genannte Teamchef nachgab und die Vereinbarung schlussendlich doch noch unterschrieb.

