• 15.12.2002 12:33

  • von Fabian Hust

Brawn sieht in McLaren Ferraris schärfsten Gegner

Ross Brawn, Technischer Direktor von Ferrari, geht davon aus, dass 2003 McLaren Ferraris Gegner Nummer 1 sein wird

(Motorsport-Total.com) - Sicher ist nur eine Sache: Immer und ewig kann sich Ferrari nicht an der Spitze der Formel 1 halten. Dass die Wachablösung schon in der kommenden Saison stattfinden wird, glauben die Experten jedoch nicht. Zu groß ist der technische Vorsprung, den die Roten auf ihre Konkurrenz herausgearbeitet haben und da das Reglement weitestgehend stabil geblieben ist, ist ein Überraschungscoup eines Gegners nicht zu erwarten.

Titel-Bild zur News: Ross Brawn

Ross Brawn rechnt mit starker Gegenwehr von McLaren

Das BMW-Williams-Team konnte sich zwar in der abgelaufenen Saison auf den zweiten Rang nach vorne arbeiten, aber schlussendlich eigentlich nur deshalb, weil McLaren-Mercedes zu Saisonbeginn verwachst hatte. Bei den Weiß-Blauen spricht man offiziell davon, kommende Saison keine Chance auf den Titel zu haben. Garantiert WM-tauglich dürfte nur der BMW-Motor sein, ob das Chassis und die Reifen gut genug sein werden, bleibt abzuwarten.

McLaren-Mercedes muss ebenfalls sehr viel Boden gut machen, um auf Ferrari aufzuholen. Dazu beginnt man mit einem modifizierten Vorjahresmodell und geht mit dem neuen Auto erst nach ein paar Rennen an den Start, um es länger entwickeln zu können. Ob man dadurch die erhofften anderthalb bis zwei Schritte nach vorne machen kann, bleibt abzuwarten, denn auch Ferrari wird den F2002 länger entwickeln als beispielsweise Williams den FW25.

Ein Fragezeichen steht bei McLaren wie bei Williams hinter den Michelin-Reifen und auch der Mercedes-Motor muss erst noch an alte Glanzstunden anknüpfen. Mit Adrian Newey als technischen Direktor hat das Team jedoch einen Trumpf in der Hand, dem die eine oder andere Überraschung zuzutrauen ist, auch wenn sich der Brite etwas zurückgezogen hat und in den letzten Jahren keine überlegenen Autos bauen konnten.

Doch Ross Brawn, Technischer Direktor von Ferrari, ist fest davon überzeugt, dass es die Silbernen sein werden und nicht Williams, die kommende Saison für Ferrari den stärksten Gegner darstellen werden: "Wenn ich einen Nummer-1-Gegner für 2003 benennen müsste, so würde ich ohne zu Zögern McLaren sagen", so der Brite gegenüber dem 'F1 Racing'-Magazin. "Adrian ist ein intelligenter Mann. Er weiß, was er tut. Hinzu kommt, dass die Arbeitsmethoden auf der Strecke schon immer besser waren als jene von Williams."