Gillan: Jaguar-Windkanal hat McLaren-Niveau
Mark Gillan, "Aerodynamics Performance Leader" bei Jaguar, ist von Jaguars neuem Windkanal schwer beeindruckt
(Motorsport-Total.com) - Als "Aerodynamics Performance Leader" ist Dr. Mark Gillan dafür verantwortlich, die aerodynamische Leistung des Autos auf der Rennstrecke zu überwachen und er arbeitet auch an der Entwicklung des neuen R4 mit, der ein großer Schritt nach vorne sein soll. Von 1998 bis 2002 war Gillan ein wichtiger Mitarbeiter der Aerodynamik-Abteilung des McLaren-Teams und wechselte im Verlauf der abgelaufenen Saison zu den Grünen.

© Jaguar
Dr. Mark Gillan ist von Jaguars Aerodynamik-Abteilung begeistert
Zwischen seinem neuen und alten Arbeitgeber kann der Mann aus Bangor kaum Unterschiede feststellen: "Sie sind sich überraschend ähnlich", so Gillan auf der Jaguar-Homepage. "Klar ist McLaren um einiges größer was die Personalstärke angeht. Hier haben wir ein viel jüngeres Team und ich habe hier mehr Verantwortung in verschiedenen Bereichen ? nicht nur auf dem Gebiet der Aerodynamik sondern auch in Bezug auf den allgemeinen Betrieb des Autos und so weiter. Aber sie sind sich sehr, sehr ähnlich."
Sehr groß ist der Unterschied laut Gillan zwischen dem alten Windkanal von Jaguar in den USA und dem neuen in Bicester: "Einen Windkanal in der Nähe der Fabrik zu haben ist genau das, was wir brauchen. Der Tunnel arbeitet gut, ist sehr zuverlässig und liefert sehr gute Informationen. Ich habe im Paragon bei McLaren mit einem 40-Millionen-Euro-Windkanal gearbeitet und im Vergleich zur Qualität, die ich zuvor bei McLaren erhielt, sind die Daten sehr, sehr gut. Das ist sehr, sehr befriedigend. Das ist eine jener Sachen, die Zeit braucht, bis sie installiert ist und funktioniert. Nun können wir das Maximum daraus holen."
Auch personell ist das Team laut dem Mann, der zwei Patente besitzt, mittlerweile gut aufgestellt: "Das gute an Jaguar Racing ist im Moment, dass wir Aerodynamiker von verschiedenen Teams angestellt haben, die natürlich über eine gute Erfahrung verfügen. Wir verfügen also über eine Art Design-Pool und erhalten Ideen von verschiedenen Gebieten, unterhalten uns darüber und picken schlussendlich die beste heraus."
Dennoch ist es in der heutigen Zeit laut dem Aerodynamiker sehr schwierig, noch Fortschritte zu erzielen: "Die Fortschritte, die seit Mai bis jetzt gemacht wurden, gingen relativ leicht von der Hand. Den nächsten Schritt zu machen ist jedoch eine große Aufgabe. Das ist wie bei McLaren, die letzten fünf Prozent auf Ferrari zu finden ist schwierig. Aber das unterscheidet die Top-Teams von anderen Teams und wir arbeiten daran."
Für die kommende Saison hat Mark Gillan klare Ziele: "Ich hoffe, dass wir im Qualifying regelmäßig in die Top 10 kommen. Als ich im Mai zum Team kam, da waren wir enttäuscht, wenn wir es nicht knapp außerhalb der Top 10 geschafft haben, von Beginn der kommenden Saison an denke ich, dass wir enttäuscht sein sollten, wenn wir uns nicht in der Top 10 qualifizieren. Gegen Ende der Saison sollten wir dann noch besser werden."

