• 05.12.2004 14:58

  • von Marco Helgert

Brawn: "Schumacher könnte zehn Titel gewinnen"

Ferraris Technischer Direktor Ross Brawn macht sich keine Gedanken über einen vorzeitigen Rücktritt Michael Schumachers

(Motorsport-Total.com) - Lobeshymnen auf die Leistungen von Michael Schumacher sind nichts Neues - auch nicht von Ferraris Technischem Direktor Ross Brawn. Besonders die Einsatz- und Opferbereitschaft imponiert dem Engländer Tag für Tag. Sollte er bis zu seinem derzeitigen Vertragsende bei Ferrari, 2006, alle Titel gewinnen, hätte er deren neun. Für Brawn wäre es dann nicht überraschend, wenn Schumacher weitermachen würde, um auch den zehnten Titel noch einzufahren.

Titel-Bild zur News: Ross Brawn und Michael Schumacher

Ross Brawn (links) traut Michael Schumacher noch zahlreiche WM-Titel zu

"Bei jedem anderen Fahrer würde man sagen, dass es unmöglich sei, aber bei Michael geht das nicht, denn er ist einfach unglaublich", so Brawn gegenüber 'Revved Up'. "Michael ist eine unglaubliche Person und ein toller Fahrer. Was er erreicht hat, wird nie übertroffen werden, aber wenn er auch die nächsten Titel gewinnt, dann kann er auch den zehnten in Angriff nehmen - das wäre dann das i-Tüpfelchen."#w1#

Dabei, so betonte Brawn, ist kein Anzeichen von Müdigkeit oder Motivationsmangel zu verspüren, trotz der sieben Weltmeistertitel. "Das ist erstaunlich. Wenn ich ihn anrufe und sage, dass wir einen Extratest einlegen wollen, dann zieht er das nicht in Zweifel, er fragt einfach 'wo' und 'wann'." Der Tag, an dem sich diese Einstellung ändern wird, ist noch nicht gekommen.

Schumacher kann jederzeit gehen

"Eines Tages wird er aufwachen und wissen, dass er genug davon hat und dass er keine Rennen mehr fahren möchte", so der Engländer weiter. "Aber bis dahin fährt er bei jedem Test und bei jedem Rennen darum, sich selbst zu schlagen. Aber wenn er entscheidet, dass es nun genug sei, dann werden wir das als Team akzeptieren."

"Michael hat einen Vertrag mit Ferrari bis einschließlich 2006, aber das ist nur ein Stück Papier. Wir würden ihm nicht im Weg stehen, wenn er genug hat", so Brawn. Doch dann stünde unvermittelt die Frage der Nachfolge auf dem Plan. Beantworten könne man dies momentan nicht, da sich der Fahrermarkt ständig ändert.

"Kimi Räikkönen und Fernando Alonso wären aber sicher unter den Fahrern, auf die wir ein Auge werfen würden", erklärte er. "Aber wenn Michael zurücktritt, wäre es nicht schwer, seinen Platz zu besetzen. Das Cockpit dürfte ziemlich beliebt sein, wir hätten also eine große Auswahl. Aber ich habe keine Angst vor Michaels Anruf, in dem er mir erklärt, dass er aussteigt, denn er hat so viel für Ferrari getan. Aber es wäre schade für ihn, nicht mehr in der Formel 1 zu sein."