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Brawn: "Nur ein Sturm im Wasserglas"
Ferraris Technischer Direktor Ross Brawn über den Streit seiner beiden Fahrer, die derzeitige Qualifying-Krise und weitere Themen
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Ross, kannst du für uns noch einmal das Wochenende in Monaco zusammenfassen?"
Ross Brawn: "Wenn man die Gesamtsituation betrachtet, ist klar, dass wir ein schnelles Auto haben, denn Michael fuhr mit ungefähr 50 Kilogramm Benzin an Bord die schnellste Rennrunde. Das ist ziemlich beeindruckend, aber bisher waren wir nie zum richtigen Zeitpunkt schnell genug. In Monaco muss man im Qualifying schnell sein und dann die Position im Rennen verteidigen. Letztes Wochenende haben wir fast das Gegenteil gemacht..."

© xpb.cc
Ross Brawn glaubt, dass Ferrari am Nürburgring wieder siegfähig sein könnte
Frage: "Kannst du detailliert erklären, wo eure Probleme auf eine schnelle Runde liegen?"
Brawn: "Genau das - also die Reifen im Einzelzeitfahren zum Funktionieren zu bringen - ist die größte Herausforderung für uns. Durch die Regeländerungen haben wir Reifen entwickelt, die die ganze Renndistanz überstehen können, und dadurch haben wir ein wenig von unserer Performance in deren ersten Runde eingebüßt."#w1#
"Wir sind gerade dabei, Reifen zu entwickeln, die auch auf der ersten Runde schnell sind. Michael war nach seinem Boxenstopp in Monaco extrem schnell, denn durch das zusätzliche Gewicht bekommt man leichter Temperatur in die Reifen, und unter solchen Bedingungen funktioniert unser Paket extrem gut. Im Qualifying bekommen wir das bisher aber noch nicht ganz hin."
Frage: "Die Startpositionen werden am Nürburgring erstmals schon am Samstag, in nur noch einer Session, vergeben. Ändert das für euch etwas?"
Brawn: "Einer der Vorteile diese Änderung ist, dass sie uns helfen könnte. Falls notwendig, können wir uns auf das Qualifying konzentrieren und dafür von der idealen Rennstrategie abweichen. Dann muss man im Rennen versuchen, dieses Manko mit dem Rennspeed auszugleichen, was ich uns zutraue. Aber obwohl uns das neue Qualifying hilft, versuchen wir gemeinsam mit Bridgestone natürlich weiterhin, entsprechende Lösungsansätze zu entwickeln."
Frage: "Wie schätzt du eure Chancen für Sonntag ein?"
Brawn: "Am ersten Tag hier war das Auto ziemlich gut, auch letztes Jahr ist es gut für uns gelaufen. Mein erster Eindruck ist, dass wir in der ersten Runde ein bisschen an Performance hinzugewonnen haben. Wir werden aber erst am Samstag genau wissen, wo wir stehen, wenn mehr Gummiabrieb auf der Strecke liegt."
Frage: "Und was sagst du zum Streit zwischen Michael Schumacher und Rubens Barrichello wegen dem Überholmanöver in der letzten Runde von Monaco?"
Brawn: "Sie sind schon so lange Teamkollegen, dass so ein Zwischenfall ihre Beziehung zueinander nicht beeinträchtigen wird. Meiner Meinung nach ist die ganze Geschichte nur ein Sturm im Wasserglas."

