• 27.01.2010 12:18

  • von Roman Wittemeier

Brawn: Notfalls werden Doppelschichten eingelegt

Ross Brawn sieht seine Mannschaft im technischen Bereich auf einem guten Weg: "Gute Fortschritte gemacht" - Konkurrenz von Ferrari, McLaren und Red Bull

(Motorsport-Total.com) - Ferrari vor McLaren, dahinter der Rest des Feldes. Das ist die Reihenfolge, wenn es um die Präsentation der neuen Autos geht. Zwar hat Mercedes bereits Montag eine große Vorstellung abgehalten, doch zeigte man dabei nur einen Altwagen im neuen Kleid. Die Teams machen ein Geheimnis um ihre neuesten Werke. Aus Sicht von Ross Brawn wird dieses Versteckspiel noch weitergehen. Mercedes wird - ebenso wie andere Teams - alle Karten erst in Bahrain aufdecken.

Titel-Bild zur News: Ross Brawn (Teamchef)

Neues Ziel: Ross Brawn will nun mit Mercedes auf den Gipfel der Formel 1

"Wir haben im Vergleich zum Stand von Abu Dhabi recht gute Fortschritte gemacht", kündigt der Brite auf 'formula1.com' an. "Das Auto wird wahrscheinlich ein wenig schneller sein. Wir führen es in zwei Stufen ein. Ein Auto wird man in Valencia sehen und ein anderes Auto dann in Bahrain." Er sei sicher, dass man konkurrenzfähig sein werde, "aber man bewegt sich immer etwas im luftleeren Raum, denn man weiß nicht, was die Konkurrenz macht."#w1#

"Falls jemand noch stärker zugelegt hat, dann müssen wir eben Doppelschichten einlegen", sagt Brawn kämpferisch. "Ich bin sicher, dass alle großen Teams in zwei Stufen in Richtung Bahrain gehen. Sie werden ihr neues Auto zu den ersten Tests bringen und dann für Bahrain ein umfangreiches Update auspacken. Es bleiben zwischen den Teampräsenatationen und dem ersten Rennen immerhin vier bis sechs Wochen Zeit."

"Ich denke, dass bei allen Teams der Umbau auf größere Tanks im Vordergrund stand. Auch die Diffusoren werden für 2010 optimiert worden sein, bevor wir 2011 wieder zu herkömmlichen Diffusoren zurückrüsten. Insgesamt rechne ich nicht mit revolutionären neuen Ansätzen. Ich hoffe, dass es vor allem nicht wieder Streit um die Auslegung der Regeln geben wird. Das war 2009 etwas unschön", sagt Brawn mit Blick auf das Vorjahr.

¿pbvin|512|2394||0|1pb¿Das "Formel-1-Superhirn" rechnet mit einer hart umkämpften Meisterschaft. Aus Sicht des erfahrenen Technikers werden die großen Teams wieder vorne landen. "Ferrari und McLaren waren oft stark und Red Bull ist nun in diese Gruppe vorgestoßen. Dafür gibt es gute Gründe, zum Beispiel die Qualität der Leute und die guten Ressourcen", sagt der Mercedes-Teamchef über die neue Konkurrenz aus Österreich. "Auch Renault und Williams könnten wieder nach vorne kommen. Das sind gute Teams."

Der Teamname Brawn verschwindet nach nur einer einzigen - aber erfolgreichen - Saison wieder aus der Formel 1. "Natürlich ist das eine kleine Enttäuschung", gibt der Teamchef offen zu. "Aber diese Chance mit Mercedes ist dermaßen groß, sodass ich diese kleine Enttäuschung durchaus verschmerzen kann. Immer wenn ich der Ansicht war, auf dem Gipfel angelangt zu sein, ergab sich wieder etwas Neues. So gehe ich nun auch an diese Aufgabe heran. Ich habe im Leben sehr viel Glück gehabt. Nun freue ich mich auf diese Herausforderung."