• 23.06.2002 10:54

  • von Marcus Kollmann

Brawn: Im Rennen sind wir stark

Der Technische Direktor erklärt warum man in der Qualifikation etwas an Boden verlor im Rennen selbst aber ganz vorne dabei sein wird

(Motorsport-Total.com) - Vor allem für die vielen Michael Schumacher-Fans war die gestrige Qualifikation zum Großen Preis von Europa auf dem Nürburgring eine Enttäuschung gewesen. Anstatt über die Pole Position des Ferrari-Piloten jubeln zu können, mussten sich die Anhänger des Deutschen und Fans des Ferrari-Teams mit der zweiten Startreihe zufrieden geben. Teilweise war die Stimmung auf den Tribünen über die "Niederlage" von Rot gegen Blau-Weiß am Samstag deshalb so niedergeschlagen, weil "Schumi" quasi in der letzten Minute der Qualifikation noch die Chance auf die Pole gehabt hatte.

Titel-Bild zur News: Ross Brawn

Brawn glaubt, dass sich Ferraris Reifenwahl im Rennen auszahlen wird

Der Deutsche hatte beim Durchfahren der Lichtschranke im zweiten Sektor nämlich einen Vorsprung auf die Pole Position-Zeit von Juan-Pablo Montoya gehabt. Bei der Einfahrt in die auf die Start-/Zielgerade führende Coca-Cola-Kurve hatte der Weltmeister jedoch den F2002 nicht ganz auf der Ideallinie gehalten und dadurch seinen Vorsprung beim Überqueren der Ziellinie verloren. Aus diesem Grund startet der Wahl-Schweizer heute Mittag von Startposition drei, was aber kein Nachteil sein muss, denn genau wie der Pole-Sitter steht er auf der sauberen Seite der Strecke, wohingegen Rubens Barrichello auf Startplatz vier genauso wie der vor ihm startende Ralf Schumacher auf Startplatz zwei durch die schmutzigere Seite einen Nachteil beim Start haben könnten.

Für die schwächer als erwartet ausgefallene Performance der "Roten" gab es neben den bekannten technischen Schwierigkeiten und den Problemen mit der Abstimmung aber laut Ferraris Technischem Direktor noch einen anderen triftigen Grund - die Reifen.

"Nach dem morgendlichen Freien Training hatten wir uns bei Rubens dafür entschieden einen anderen Reifen zu wählen. Dadurch mussten wir zusätzliche Zeit für die Anpassung der Balance aufbringen", erklärte Ross Brawn, der davon überzeugt ist, dass man die richtige Entscheidung in punkto Reifenwahl getroffen hat: "Ich denke, dass wir die beste Wahl für das Rennen getroffen haben."

Nach dem Warm Up scheint sich die Annahme des Briten zu bestätigen, denn in 1:32.671 Minuten fuhr Rubens Barrichello die schnellste Zeit. Direkt hinter ihm, mit 0,316 Sekunden Abstand, folgte Michael Schumacher. Die Konkurrenz von BMW-Williams landete nur auf den Plätzen 14 und 17, was für Gerhard Berger jedoch kein Grund zur Beunruhigung war, da man "noch einige Dinge ausprobiert habe und nicht auf schnelle Rundenzeiten aus gewesen sei."