Brawn hofft weiter auf den WM-Titel
Michael Schumacher denkt nicht mehr an Monte Carlo, sein Teamchef Ross Brawn aber sehr wohl noch an den möglichen Fahrer-WM-Titel
(Motorsport-Total.com) - 22 Punkte Rückstand für Nico Rosberg, 56 für Michael Schumacher - aber Ross Brawn hat die Hoffnung auf den Fahrer-WM-Titel 2010 noch nicht aufgegeben: "Mit der Anzahl an Punkten, die man heutzutage gewinnen kann, ist der Abstand gar nicht so groß", wird der Mercedes-Teamchef von 'formula1.com' zitiert. "Wenn wir das Auto hinbekommen, könnten noch beide Fahrer für die Weltmeisterschaft in Frage kommen."

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Mercedes-Teamchef Ross Brawn schreibt die aktuelle Saison noch nicht ab
Dabei war das Rennwochenende in Monte Carlo, vom reinen Speed her wahrscheinlich das bisher beste in der Ära der modernen Formel-1-Silberpfeile, ein schwerer Rückschlag, denn Rosberg wurde nur Siebter, obwohl er im Qualifying noch als Kandidat für die erste Startreihe gehandelt worden war, und Schumacher verlor durch die nachträgliche Disqualifikation ebenfalls weiteren Boden auf die beiden Red-Bull-Spitzenreiter.#w1#
Aber: "Wir sollten nicht zurückschauen, sondern auf das nächste Rennen", lehnt Schumacher eine Diskussion über die Strafe in Monte Carlo ab. "Mich interessiert sehr, was hier passieren wird, denn die Strecke ist sehr speziell. Man fährt gegen den Uhrzeigersinn, sie ist ziemlich hügelig und mit sehr unterschiedlichen Kurvenlayouts. Ich fahre hier eigentlich sehr gern", wird der siebenfache Weltmeister von 'auto motor und sport' zitiert.
Red Bull fährt seiner Meinung nach "in einer eigenen Welt" und wird wohl auch an diesem Wochenende nicht zu schlagen sein, obwohl Mercedes genau wie in Barcelona mit dem B-Auto mit verlängertem Radstand ausrücken wird, das Schumacher etwas besser zu liegen scheint als Rosberg. Auch der Heckflügel wurde überarbeitet und das F-Schacht-System weiter optimiert. Es handelt sich dabei um eine automatisierte Variante, die nicht vom Fahrer bedient werden muss.
Eines ist klar: Mercedes muss bald anfangen, Rennen zu gewinnen, wenn man den Anschluss an den WM-Zug nicht verlieren woll. Sollte das misslingen, könnte man frühzeitig alle Ressourcen auf die Saison 2011 bündeln. Mit dieser Taktik war Brawn 2009 schon einmal erfolgreich. "Zu Saisonmitte muss man sich überlegen, ob es ein Weltmeisterjahr ist oder ob man sich auf das nächstjährige Auto konzentrieren soll. Bis dahin sind es aber noch ein paar Rennen", sagt der Teamchef.
"Die Arbeit am nächstjährigen Auto hat bei uns bereits begonnen", erklärt er. "Es geht darum, die Ressourcen für das aktuelle Auto mit den Ressourcen für das neue Auto abzuwägen. Im Moment herrscht da ein Gleichgewicht, aber dieses Gleichgewicht ändert sich abhängig von den Umständen. Derzeit investieren wir immer noch maximale Bemühungen in das diesjährige Programm, denn wir wollen Rennen gewinnen und sehen, wohin uns das bringt."

