Brawn gibt zu: Reifen-Problem noch nicht gelöst
Der Teamchef gesteht ein, dass man in Valencia nur deshalb so stark ist, weil die Asphalttemperatur stimmt und hofft auf ein Update für Spa
(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Saison 2009 nähert sich unweigerlich der Ziellinie, noch sind jedoch sieben Rennen zu fahren, und damit können maximal von jedem Fahrer 70 Zähler geholt werden. Jenson Button befindet sich mit 70 WM-Punkten nach wie vor in einer komfortablen Situation, doch die Luft ist in den vergangenen drei Rennen für den WM-Führenden deutlich dünner geworden.

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Ross Brawn muss im Moment noch auf heiße Temperaturen hoffen
Der britische Rennstall tut gut daran, die Probleme der vergangenen Rennen in den Griff zu bekommen, und zumindest direkt hinter den Gegnern im Kampf um die WM-Titel ins Ziel zu kommen, um den Vorsprung nicht so schnell schrumpfen zu lassen wie zuletzt. Nach dem ersten Tag in Valencia sieht es danach aus, als hätte Brawn die Probleme gefunden und abgestellt.#w1#
"Wir haben hier ein ordentliches Aerodynamik-Upgrade-Paket dabei", so Teamchef Ross Brawn. "Wir hatten eines in Ungarn. Die vergangenen paar Rennen waren für uns ein wenig vermasselt. Wir hatten in diesem Rennen ein paar gute Upgrades, und hoffentlich werden wir heute und an diesem Wochenende von diesen Upgrades profitieren, da wir zuletzt keine guten Rennen hatten. Grundsätzlich haben wir hier ein weiteres Aerodynamik-Upgrade."
Parallel dazu arbeitet man jedoch bereits am Auto für die kommende Saison: "Wir hatten am Mittwoch ein gutes technisches Meeting mit der FIA, bei dem ein paar offene Themen geklärt wurden, die es uns ermöglichen, ordentlich an den neuen Autos zu arbeiten. Wir haben eine gut ausbalancierte Herangehensweise zwischen dem, was für für 2010 tun und dem, was wir noch für dieses Jahr unternehmen. Wir werden dieses Jahr bis zum letzten Rennen hart arbeiten."
Dass das Auto am Freitag so gut funktionierte, schiebt der Ingenieur auf die hohen Asphalttemperaturen: "Um ehrlich zu sein, das liegt nur an den Reifen-Temperaturen. Unter diesen Bedingungen haben wir natürlich kein Problem damit, Temperatur in die Reifen zu bekommen. Wir haben uns ein paar Setups angeschaut, die wir in den vergangenen paar Rennen verwendet haben, und um ehrlich zu sein, waren alle von ihnen sehr schlecht. Manche waren besser als andere."
Zudem verglich das Team im Zuge der Analyse einige Aerodynamik-Teile, die man ausprobiert hatte: "Da haben wir ein paar Unterschiede gesehen, aber nichts, das zwangsläufig einen Grund darstellen würde, warum wir in den vergangenen paar Rennen zu kämpfen hatten. Meiner Meinung nach ist aus diesem Grund der Hauptgrund hier, dass wir die Temperatur in die Reifen bekommen und sich das Auto gut anfühlt. Das Auto fühlte sich so an, wie in den Rennen zuvor."
"In den vergangenen paar Rennen hatten wir lediglich mit der Reifen-Temperatur zu kämpfen, was immer noch ein Thema ist. Wir werden eine Lösung finden, wenn wir in Spa sind, wir haben noch ein paar Rennen bis zum Ende des Jahres. Aber mit dem heutigen Tag sind wir sehr zufrieden. Wir arbeiteten sehr gut im Hinblick auf das Rennen und beide Fahrer sind mit den Autos glücklich. Es war ein guter Freitag, aber wir hatten auch in Ungarn einen guten Freitag, dann am Rest des Wochenendes ein paar Schwierigkeiten mehr."
"Meiner Meinung nach war der Grund hierfür jedoch der Rückgang der Lufttemperaturen am Samstag und am Sonntag, wohingegen hier der Wetterbericht sagt, dass es so bleibt oder vielleicht sogar am Sonntag heißer wird. Das ist der dominierende Grund. Es gab keinen magischen Schalter, der umgelegt wurde. Es war mit dem Auto nicht schrecklich falsch. Wir hatten heute ein logisches Programm, und ich denke, dass wir ein paar Dinge verstanden haben. Wir sind zufrieden mit dem, was wir unternommen haben."
Das Hauptproblem des Teams sei es, dass es nur noch einen Reifenlieferanten gibt, die Reifen nicht mehr auf die Anforderung eines einzelnen Autos entwickelt werden: "Man hat also diesen Reifen und muss das beste aus ihm machen. Jene Teams, die den Reifen am besten verwenden, werden Erfolg haben."
"Unsere Stärken sind die Konstanz und die Fähigkeit, den Reifen unter heißen Bedingungen zu verwenden. Wir müssen herausarbeiten, wie wir diesen Reifen bei kühlem Wetter zum Arbeiten bewegen können, und wie wir Temperatur in die Reifen bekommen können. Für Spa haben wir ein paar Dinge geplant, die helfen könnten. Dies ist das Rätsel, das wir zu lösen versuchen."

