Folge uns jetzt auf Instagram und erlebe die schönsten und emotionalsten Momente im Motorsport zusammen mit anderen Fans aus der ganzen Welt
Brawn: "Es wird trotz großem Testaufwand schwer"
Der Technische Direktor über Ferraris Bemühungen und warum man es der Konkurrenz leicht gemacht hat aufzuholen
(Motorsport-Total.com) - Von der Ferrari-Dominanz des Vorjahres war in dieser Saison nicht viel zu sehen. Während die Konkurrenz der Roten dies vor allem ihren eigenen Bemühungen über den letzten Winter und die vergangenen Monate zuschreibt, machen die Fans hauptsächlich die nicht wettbewerbsfähigen Reifen dafür verantwortlich, dass bei den Roten das Unternehmen Titelverteidigung in großer Gefahr ist.

© Ferrari
Brawn: "Jetzt müssen wir das Risiko-Programm erst wieder anwerfen."
Nun hat Ross Brawn in einem auszugsweise vorab veröffentlichten Interview mit 'auto, motor und sport' einen weiteren Grund für die gegenwärtige Situation des Teams genannt.
Der Technische Direktor bestätigte nun was hinter vorgehaltener Hand bereits vermutet wurde, auch wenn Ferrari-Teamchef Jean Todt bisher nicht müde wurde das Gegenteil zu predigen: Ferrari hat nach den erfolgreichen Jahren etwas von seinem Biss und seiner Aggressivität verloren. So sei man bei der Weiterentwicklung des F2003-GA zu wenig Risiko eingegangen und habe es den Gegnern damit unnötigerweise leichter gemacht.
"Im letzten Winter gab es keinen Grund dafür, jetzt gibt es einen. Über den Winter müssen wir unsere Hausaufgaben erledigen", kündigt Brawn an, dessen Worte verdeutlichen, dass man in Maranello spätestens nach dem Verlust der Führung in der Konstrukteursmeisterschaft aufgeschreckt ist.
Gearbeitet hat man aber schon in den letzten Wochen, als man nicht testen durfte, jede Menge. In dieser Woche wird man zahlreiche neue Teile testen können. Davon erhofft man sich die Konkurrenzfähigkeit des F2003-GA für den noch nicht verlorenen Kampf um die Meisterschaft zu verbessern.
"Jetzt sind wir am Zug", sagt der Engländer selbstbewusst, ist sich gleichzeitig aber nicht sicher ob die eigenen Bemühungen dieses Jahr noch in Erfolge auf der Rennstrecke umgemünzt werden können: "Es wird trotz großem Testaufwand in Monza schwer, vor Saisonende zurückzuschlagen", schätzt Brawn die gegenwärtige Situation realistisch ein. Schließlich könne es Monate dauern, bis man sich wieder einen Vorsprung erarbeitet hat.

