• 13.10.2009 14:39

  • von Roman Wittemeier

Brasilien: Force India mit sehr hohen Zielen

In den verbleibenden zwei Grands Prix der Saison eröffnet Force India die Jagd auf das BMW Sauber F1 Team: "Können nur gewinnen, nichts verlieren"

(Motorsport-Total.com) - Force India hat im Verlauf der Saison eine beeindruckende Entwicklung hingelegt. Das indische Team steht seit dem Grand Prix in Belgien regelmäßig weit vorne und gedenkt diese gute Position auch in den verbleibenden zwei Rennen zu halten. Die Chancen stehen zumindest in Brasilien recht gut, denn die Charakteristik der Strecke sollte dem VJM02 liegen. In Interlagos möchte man die verlorenen Punkte aus Japan zurückholen.

Titel-Bild zur News: Adrian Sutil

Adrian Sutil blieb trotz starker Rundenzeiten in Suzuka ohne Punkte

"Ich bin enttäuscht, weil ich erwartet hatte, dass wir vielleicht in Suzuka weitere Punkte holen könnten", blickt Sutil auf den Grand Prix in Japan zurück. "Es sah das gesamte Wochenende gut aus, vom ersten Training bis zum Qualifying. Es war schön, wieder weit vorne zu stehen, auch wenn die Strafe sicherlich nicht hilfreich war. Aber die Top-6 hatte ich dennoch im Visier."#w1#

"Der Zwischenfall mit Heikki Kovalainen zu Beginn hat meine Chancen beeinträchtigt. Später hatte ich einen schönen Zweikampf mit Fisichella. Da konnte man erkennen, dass wir konkurrenzfähig waren", erklärt der Deutsche, der Suzuka als "verpasste Großchance" bezeichnet. "Jetzt freue ich mich auf Brasilien. Die Strecke ist toll, nicht besonders lang, aber mit schönen Höhenunterschieden. Gepaart mit den Bodenwellen wird eine echte Achterbahnfahrt daraus."

Indischer Samba in Interlagos?

"Es gibt ein enges Infield und dann eine ewig lange Gerade, es geht dabei bergauf. Man muss ein Setup finden, welches irgendwo zwischen denen aus Barcelona und Spa-Francorchamps liegt. Wenn das klappt, dann können wir gute Leistung zeigen. Ich bin zuversichtlich", sagt Sutil vor dem vorletzten Formel-1-Rennen des Jahres.

¿pbvin|512|2057||0|1pb¿"Ich bin definitiv optimistisch", stimmt auch Teamkollege Vitantonio Liuzzi zu. Der Italiener hatte viele Probleme am Suzuka-Wochenende: Zuerst der Regen, dann technische Sorgen im Samstagstraining. "Es war wie ein Kampf gegen Windmühlen", beschreibt der Fisichella-Nachfolger. "Ich freue mich auf Brasilien und mag die Strecke gern. Ich war dort bisher immer gut. Diese Tatsache gepaart mit dem guten Auto macht mich zuversichtlich."

"Es ist eine tolle Strecke, sie gehört aber nicht zu meinen Lieblingspisten", schränkt Liuzzi ein. "Die Zuschauer sorgen dort aber immer für eine besonders gute Stimmung." In brasilianischer Feierlaune möchte sich Teamchef Vijay Mallya gern nach dem Rennen präsentieren. "Wir geben alles", verspricht der Inder. "Brasilien sollte dem Auto liegen, denn auf ähnlichen Strecken waren wir stark. Wir haben an Punkten Geschmack gefunden und wollen nun mehr."

Die Jagd auf das BMW Sauber F1 Team

Für die verbleibenden zwei Rennen der aktuellen Saison gibt Mallya ein extrem ambitioniertes Ziel aus: "BMW liegt nur elf Punkte vor uns. Wenn Tonio und Adrian alles geben, dann können wir den Abstand zumindest verringern. Das wird natürlich schwierig, aber wir können nur gewinnen und nichts verlieren. Deshalb setzten wir uns ein solches Ziel."

Der Auftritt in Suzuka sei auch aus seiner Sicht eine verpasste Chance gewesen, berichtet Mallya. "Wir konnte mit den Großen auf Augenhöhe kämpfen, aber haben die Ernte nicht eingefahren. Das ist frustrierend. Aber in dieser Form können wir bestimmt in Brasilien Boden gutmachen. Beide Piloten kennen die Strecke und unser Auto ist auf dem Höhepunkt der Leistungfähigkeit. Der zweite Qualifikationsabschnitt sollte mindestens machbar sein, Punkte dann natürlich auch."

Vitantonio Liuzzi und Adrian Sutil

Die beiden Force-India-Fahrer sollen das BMW Sauber F1 Team schnappen Zoom

Aus technischer Sicht bietet Interlagos besondere Herausforderungen. Nicht allein die Tatsache, dass der Kurs gegen den Uhrzeigersinn befahren wird, lässt die Cheftechniker bei der Setuparbeit grübeln. "Die Strecke liegt rund 800 Meter über dem Meeresspiegel", sagt Force-India-Chefingenieur Dominic Harlow. "Die Effizienz der Aerodynamik und die Motorleistung gehen bei den dortigen 930 Millibar Luftdruck im Durchschnitt um etwa zehn Prozent zurück."