Bourdais wegen geplatzter Formel-1-Chance frustriert

Weil sein möglicher Wechsel zu BMW geplatzt ist, ist Sébastien Bourdais schwer frustriert - Formel 1 bleibt weiter sein großes Ziel

(Motorsport-Total.com) - Sébastien Bourdais darf sich schon mal fragen, was er eigentlich noch beweisen muss, um endlich auch für ein Formel-1-Team interessant zu werden: Der Franzose sicherte sich 2002 den Formel-3000-Titel, war 2003 als Gesamtvierter bester Rookie der Champ-Car-Serie und sicherte sich dort in den vergangenen beiden Jahren sogar den Titel.

Titel-Bild zur News: Sébastien Bourdais

Bourdais stand bereits in Verhandlungen mit Mario Theissen von BMW

Bis auf sporadische Testfahrten für Arrows und Renault machte er bisher aber noch keine Bekanntschaft mit der Königsklasse des Motorsports, was ihm durchaus ein Dorn im Auge ist. Mit Patrick Faure und Flavio Briatore hat er ohnehin schon gebrochen, weil er nicht verstehen kann, dass ausgerechnet Renault einem offensichtlich talentierten Franzosen keine zweite Chance geben will, und der geplante Wechsel zu BMW ist an Jacques Villeneuve gescheitert.#w1#

"BMW war das erste Team, das wirklich Interesse an mir gezeigt hat", erklärte Bourdais im Interview mit dem 'Formule-1'-Magazin. "Leider konnten sie Jacques' Vertrag nicht kündigen, weshalb er nun für BMW fahren wird. Natürlich bin ich darüber enttäuscht, denn ich denke, dass ich auf ihrer Liste ganz oben war. Langsam muss den Leuten doch klar werden, dass ich mit den ChampCar-Titeln und anderen Erfolgen mein Talent bewiesen habe."

Sébastien Bourdais

Beim 'Race of Champions' in Paris schied Sébastien Bourdais relativ früh aus Zoom

Am frustrierendsten ist für den 26-Jährigen aber, "dass es in der Formel 1 keine Garantien gibt. In einem Moment denkt man, man ist schon drin, aber im nächsten Moment ist die Hoffnung wieder weg. Ich weiß auch, dass es viele gute Fahrer gibt, die es überhaupt nie in die Formel 1 geschafft haben, aber so denke ich nicht. Ich bin jedoch 26 und weiß, dass ich mich langsam beeilen muss", fügte der Brillenträger abschließend an.

Nächstes Jahr wird er übrigens versuchen, seinen Titel in der ChampCar-Serie neuerlich zu verteidigen, doch danach möchte er unbedingt noch einmal seine Fühler in Richtung der Formel 1 ausstrecken. Zwar hat Bourdais gerade erst einen Zweijahresvertrag beim Newman/Haas-Team unterschrieben, doch dieser enthält eine Ausstiegsklausel: Sollte ein Grand-Prix-Team anklopfen, so wäre ein Wechsel schon nach der Saison 2006 denkbar.