• 13.02.2009 14:42

  • von Roman Wittemeier

Bourdais vertraut nur wenigen Kollegen

Sébastien Bourdais hat sich für seine zweite Saison mit Toro Rosso viel vorgenommen, aber er ist und bleibt ein Einzelgänger im Fahrerlager

(Motorsport-Total.com) - Man hat den Franzosen lange zappeln lassen, doch letztlich wurde Sébastien Bourdais doch als Toro-Rosso-Pilot für 2009 bestätigt. An der Seite von Youngster Sébastien Buemi soll der ehemalige ChampCar-Star zeigen können, was wirklich in ihm steckt. Große Hoffnungen setzt Bourdais auf das neue Auto, denn der nahezu baugleiche Red Bull RB5 hat bei den ersten Testfahrten einen guten Eindruck hinterlassen. Toro Rosso wird den neuen STR4 erst im März bekommen.

Titel-Bild zur News: Sébastien BourdaisJerez, Circuit de Jerez

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"Ich kam mit dem STR2 gut klar und mit dem STR3 weniger gut, obwohl es das schnellere Auto war", sagte Bourdais im Interview mit 'formula1.com'. "Man muss alles immer aus der richtigen Perspektive betrachten. Es lag nicht an einem einzigen Problem. Jedes Auto hat eine eigene Charakteristik und meine Sorgen mit dem Auto lagen im konzeptionellen Bereich. Meine Schwäche war es, dass ich mich auf den STR3 nicht wirklich einstellen konnte", gab sich der Franzose selbstkritisch.#w1#

In der langen Wartezeit vor der Vertragsbekanntgabe hatte sich Bourdais nach eigener Aussage bereits nach Alternativen umgeschaut. Bei Peugeot unterschrieb er für mehrere Auftritte im Le-Mans-Prototypen, auch ein Deal in den USA war kurz vor dem Abschluss. Red-Bull-Besitzer Dietrich Mateschitz machte sich letztlich persönlich für eine Weiterverpflichtung stark. "Er sagte, dass zwar etwas Geld fehlt, aber er mich will und dem Warten ein Ende bereiten möchte. Sein Einfluss war zweifellos groß."

Bislang muss Toro Rosso noch mit dem Vorjahresfahrzeug fahren. Der STR3 ist mit minimaler Aerodynamik, einer modifizierten Lenkung und Slicks ausgestattet, um die Bedingungen des Jahres 2009 möglichst gut simulieren zu können. Er rechne sich kaum Vorteile durch seine Erfahrungen mit Slicks aus, sagte Bourdais. Und weiter: "Der neue Red Bull ist eines schönsten Autos. Er scheint wirklich von Anfang an gut zu sein und hat offensichtlich viel Potenzial. Hoffentlich können wir das in Zukunft belegen."

Sobald das neue Auto aus dem Toro-Rosso-Werk fährt, gilt es, innerhalb kürzester Zeit viele Testerfahrungen aufzuholen. Der Saisonstart ist nicht mehr weit, vielleicht auch die ersten Fahrten mit KERS. "Ich unterhalte keine engen Beziehungen zu anderen Fahrern, also spreche ich auch nicht über solche Themen mit ihnen. Man muss seine eigenen Erfahrungen machen. Die anderen können einem nur ein anderes System erklären und dabei vielleicht auch fehlleiten. Ich vertraue da auf niemanden, außer auf die Leute in meinem Team!"