• 02.02.2008 10:32

  • von Pete Fink

Bourdais über Vettel: "Am Anfang gleichauf"

Sébastien Bourdais über das Toro-Rosso-Stallduell mit Sebastian Vettel - der Franzose ist zufrieden, wenn er zu Saisonbeginn gleichauf mit dem Deutschen ist

(Motorsport-Total.com) - Seit ein paar Tagen hat Sébastien Bourdais die Sonne Floridas endgültig mit seiner alten Heimat Europa getauscht, denn aus der Tampa-Bay-Area an der mexikanischen Golfküste ist er mit Kind und Kegel nun in die wesentlich winterlichere Schweiz gezogen.

Titel-Bild zur News: Sébastien Bourdais

Sébastien Bourdais ist seit einigen Tagen wieder ein "echter" Europäer

"Alles ist ziemlich neu", meinte der Franzose gegenüber 'Formula1.com'. "Wir sind in diesem Jahr kurz vor dem ersten Jerez-Test umgezogen, aber ich könnte noch nicht sagen, dass ich mich bereits eingewöhnt habe. Nicht wirklich, denn bisher habe ich hier nur ein paar Tage verbracht."#w1#

Seit November ist er auch voll in das Testprogramm der Scuderia Toro Rosso eingebunden. In Barcelona, Jerez und Valencia saß er seitdem 13 Arbeitstage in seinem Formel-1-Boliden, am Wochenende spult er auf dem 'Circuit de Catalunya' seine Einheiten 14 bis 16 ab.

Als vierfacher ChampCar-Champion kann er mittlerweile en détail über die Unterschiede zu den US-Boliden berichten: "Die Performance selbst ist so unterschiedlich nicht", weiß er. "Der große Unterschied ist das Gewicht. Die ChampCars sind 150 bis 200 Kilogramm schwerer und das macht auf der Strecke vier bis fünf Sekunden aus."

Zu Beginn auf einem Level mit Vettel

Sébastien Bourdais

Knapp fünf Sekunden schätzt der Franzose den Formel-1-Boliden schneller ein Zoom

Der Gewichtsunterschied hat auch zur Folge, dass er seinen Fahrstil anpassen musste. "Mit einem Formel-1-Auto bremst du später und kannst in schnellen Kurven mehr Gas geben. Es fühlt sich immer noch anders an, aber ich stehe am Beginn einer neuen Karriere und da sollte es keine große Sache sein, in ein völlig neues Auto zu springen."

Seine weitere Laufbahn in der Formel 1 wird möglicherweise wesentlich durch sein Abschneiden im internen Vergleich mit Sebastian Vettel bestimmt werden. "Dein Teamkollege ist dein erster Gegner", bekräftigte Bourdais. "Er ist der Einzige, der das gleiche Equipment zur Verfügung hat, also ist er dein Maßstab. Aber im Moment sind wir eng beieinander. Wir müssen abwarten, was passiert, wenn das erste Rennwochenende kommt."

Was der 28-Jährige dann in die Waagschale werfen kann, ist seine Routine und die Selbstsicherheit, als vierfacher US-Champion genau zu wissen, wie man ein Rennen in einer Top-Formelklasse angeht. Sein ChampCar-Rekord ist dabei eindrucksvoll: 31 Siege bei 73 Rennstarts sind eine beinahe unglaubliche Marke.

Doch auch der deutsche Youngster hat Vorteile im internen Stallduell: "Klar, er kennt viel mehr Strecken als ich, er hat mehr Erfahrung mit dem Team und er weiß genau, wie der Qualifikationsmodus funktioniert", zählt Bourdais auf und folgert: "Wenn ich also zu Beginn auf seinem Level fahren kann, dann bin ich zufrieden."