• 22.08.2008 12:33

  • von Fabian Hust

Bourdais steht unter Erfolgsdruck

Sébastien Bourdais ist sich bewusst, dass er bessere Ergebnisse herausfahren muss, Gerhard Berger erhöht den Druck auf den Franzosen

(Motorsport-Total.com) - Sébastien Bourdais erwischte einen guten Einstand in die Formel 1, fuhr mit etwas Glück beim Saisonauftakt in Melbourne in die Punkte. Doch dann lief es für den Franzosen nicht mehr rund. Vier Ausfälle in fünf Rennen, dann fünf Zielankünfte - aber alle außerhalb der Punkte. Der Franzose steht deutlich im Schatten von Teamkollege Sebastian Vettel, und ist sich dessen auch bewusst.

Titel-Bild zur News: Sébastien Bourdais Toro Rosso

Sébastien Bourdais muss um sein Cockpit bei Toro Rosso kämpfen

Im alten Auto, welches das Team zu Beginn der Saison einsetzte, fühlte sich Bourdais nur etwas wohler als im neuen Auto, auch nicht mit dem neuen Aerodynamik-Paket: "Als wir es einführten, da wurde offensichtlich, dass ich alles andere als eine zufrieden Person bin", so der Toro-Rosso-Pilot im Interview mit 'autosport.com'.#w1#

An was liegt es, dass ihn Vettel im neuen Auto noch besser im Griff hat als im alten Boliden? "Das Auto verfügt über eine Charakteristik, die nicht nach meinem Geschmack ist", erklärt der 29-Jährige. "Es passt einfach nicht zu meinem Fahrstil oder ich passe nicht zum Auto."

Das Auto zeige in langsamen Kurven "eine massive Instabilität" und in schnellen Kurven etwas Untersteuern: "Und das sind zwei Dinge, die ich an Autos überhaupt nicht mag. Das Problem ist, dass wir nicht wirklich einen Weg finden können, wie wir das durch das Setup beheben. Das Auto ist einfach so und ich habe zu kämpfen."

Die große "Wunder-Lösung" erwartet Bourdais nicht, man müsse nun versuchen, durch Detailverbesserungen das Problem zumindest ein wenig in den Griff zu bekommen: "Es wird keine Revolution geben. Es ist nicht wert, das zu erwarten oder darauf zu warten. So lange keine Aerodynamik-Teile kommen, die die aerodynamische Konfiguration des Autos verändern, wird es so sein, wie es jetzt ist."

Bourdais hat "natürlich keinen Spaß" daran, mit einem solchen Auto fahren zu müssen: "Aber Mark (Webber) leistet fantastische Arbeit und Sebastian ist ziemlich glücklich. Von David weiß ich nichts, ich denke, er ist über die Balance nicht super glücklich, aber kommt damit dennoch zurecht. Ich scheine derjenige zu sein, der die größten Probleme hat, sich anzupassen."

Der ehemalige ChampCar-Meister ist sich bewusst, dass er sich steigern muss, um am Ende der Saison das Cockpit nicht zu verlieren: "In der Formel 1 scheren sich die Leute nicht um Gründe oder Erklärungen, sie schauen sich Ergebnisse und Vergleiche mit dem Teamkollegen an. Ich muss also mit Sicherheit bessere Ergebnisse abliefern - daran gibt es keinen Zweifel."

Teamanteilseigner Gerhard Berger hat in einem Interview mit dem Magazin 'Formule 1 Race Report' bestätigt, dass sich sein Fahrer Sorgen machen muss: "Während einer Saison kann es sich zeigen, dass es nicht funktioniert, denn erst dann sieht man sie unter Druck stehen. Wir haben Sébastien die halbe Saison gegeben, um sich an die Formel 1 anzupassen. Diese ist nun vorbei, er muss also zeigen, dass er verdient, hier zu fahren. Ich denke, dass er es schaffen kann."