• 19.02.2011 15:30

  • von Gerald Dirnbeck & Dieter Rencken

Boullier über Bahrain: "Sicherheit muss gewährleistet sein"

Für Renault-Teamchef Eric Boullier steht die Sicherheit seiner Mitarbeiter bezüglich Bahrain an oberster Stelle - In den nächsten Tagen muss eine Entscheidung fallen

(Motorsport-Total.com) - Ob der Saisonauftakt plangemäß am 13. März in Bahrain stattfinden wird, steht derzeit in den Sternen. Bei den Testfahrten in Barcelona traf sich die Teamvereinigung FOTA um die Lage zu besprechen. Die Zeit drängt, denn vom 3. bis 6. März sind Testfahrten in Manama geplant. Das Material müsste Anfang nächster Woche auf die Reise geschickt werden. Bei der Besprechung der Teamverantwortlichen wurde über drei mögliche Szenarien diskutiert.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Anfang nächster Woche fällt die Entscheidung für oder gegen Bahrain

Szenario eins wäre, dass alles wie geplant in Bahrain durchgeführt werden kann, der Test Anfang März und der Grand Prix Mitte des Monats. Das zweite Szenario wäre, dass der Test abgesagt werden muss, das Rennwochenende aber wie geplant durchgeführt werden kann. Das dritte Szenario wäre, dass in Bahrain weder getestet noch ein Grand Prix abgehalten werden kann.

Renault-Teamchef Eric Boullier schildert die Situation aus seiner Sicht als Verantwortlicher: "Als Teamchef mache ich mir um die Sicherheit meiner Mitarbeiter Sorgen. Das Außenministerium in Großbritannien hat gesagt, dass man nicht nach Bahrain reisen soll. Es ist meine rechtliche Verantwortung, dass keiner meiner Angestellten verletzt wird. Es kommt nun auf die Entscheidung der FIA an. Ich brauche rechtliche Garantien, dass die Sicherheit gewährleistet ist."

"Es gibt zwei Sachen. Zum einen müssen wir eine Lösung bis Dienstag für das Material finden, das wir nach Bahrain für die Testfahrten schicken würden. Derzeit sieht es nicht danach aus, dass der Test stattfinden wird", so der Franzose. "Ich wünsche mir natürlich, dass das Rennen stattfinden wird. Das setzt natürlich den Frieden voraus, was gut ist. Dann gibt es natürlich so viele Verträge und Interessen. Wir wollen nach Bahrain, aber die Sicherheitsprobleme müssen vorher gelöst sein."

Die Zeit drängt also. "Bis Montag müssen wir eine Entscheidung für den Test finden. Ich habe gehört, dass Bernie bezüglich des Rennens bis Dienstag oder vielleicht Mittwoch warten will. Wenn es eine Entscheidung des Außenministeriums gibt, dann machen wir uns große Sorgen."

In den vergangenen zehn Jahren hat die Formel 1 einige neue Länder erobert. Boullier lässt die Kritik nicht gelten, wonach man in politisch fragwürdige Gegenden expandiert hat. "Man kann diese Debatte nicht so leicht führen. Man kann keine Weltmeisterschaft sein, wenn man nicht in 20 verschiedenen Ländern fährt."

"Ich lasse es auch nicht gelten, dass wir an unsicheren Orten fahren. Das ist einfach falsch. Niemand hat diese Entwicklungen in Tunesien oder Ägypten erwartet. Vor zwei Monaten waren das noch sichere Orte. Nachträglich kann man natürlich leicht kritisieren. Vor drei Monaten gab es kein Problem und viele Leute haben in Tunesien und Ägypten Urlaub gemacht. Nicht jedes Land hat die gleichen politischen Verhältnisse wie England, Frankreich oder die USA."

Sollte das Szenario eintreten, dass kein Test und kein Rennen stattfindet, dann wird es einen viertägigen Test im März geben. Wann und wo das sein würde, ist derzeit nicht bekannt.