• 18.08.2002 17:41

  • von Reinhart Linke

BMW-Williams: Ralf 3. – Montoyas Auto kaum fahrbar

Während Ralf Schumacher Platz drei belegte, wurde Juan-Pablo Montoya nach einem Ausritt ins Kiesbett nur Elfter

(Motorsport-Total.com) - Mit nur einem Auto in den Punkten ging der Grand Prix von Ungarn für das BMW-Williams-Team zu Ende. Während Ralf Schumacher als Dritter mit aufs Podium durfte, erlebte Juan-Pablo Montoya ein verkorkstes Wochenende in Budapest. Nach Platz vier im Qualifikationstraining erreichte der Kolumbianer das Ziel nur auf Position elf.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher erreichte mit Platz drei in Budapest das Optimum

Ralf Schumacher wäre am Start fast an Michael Schumacher vorbei auf Platz zwei gekommen, stellte sich dann aber doch hinter dem Ferrari-Fahrer an. Der Wahlösterreicher, der im ersten Renndrittel etwa eine Sekunde pro Runde auf die Spitze verlor, absolvierte in Runde 33 seinen ersten Boxenstopp. Im 54. Umlauf kam der 27-Jährige zum zweiten Stopp an die Box, ehe er schließlich mit 13,355 Sekunden Rückstand auf Platz drei ins Ziel kam.

Der Familienvater dankte nach dem Rennen seinem Team: "Ich bin mehr als zufrieden mit meinem dritten Platz. Man könnte auch sagen: Ich bin Erster der B-Wertung, und das übertrifft unsere Erwartungen. Nach einem schlechten Freien Training hatte ich ein gutes Qualifying und ein gutes Rennen. Wir waren die einzigen, die den Ferrari mit einem derzeit einigermaßen akzeptablen Rückstand folgen konnten. Ich habe das gesamte Rennen über alles gegeben, aber bei den Überrundungen war es sehr schwierig, das Tempo zu halten. Es ist eng hier, und das ein oder andere Mal wurde ich auch aufgehalten. Das Team hat mich mit zwei brillanten Boxenstopps versorgt, dafür möchte ich mich bedanken. Außerdem wurden die Reifen während des Rennens immer besser, das hat ebenfalls geholfen."

Derweil verlor Juan-Pablo Montoya am Start einige Plätze und kam nach einer leichten Berührung mit Jenson Button nur auf Platz sieben aus der ersten Runde zurück. Nach einem Ausritt ins Kiesbett, bei dem der Rennfahrer aus Bogota einige Teile an seinem FW24 verlor, musste er sich in der 21. Runde Kimi Räikkönen geschlagen geben und kam bereits in Runde 22 zu seinem ersten Stopp an die Box. Dennoch kämpfte Juan-Pablo Montoya zum Teil mit einem kaum fahrbaren Auto. Nach Boxenstopp Nummer zwei in Umlauf 55 erreichte Juan-Pablo Montoya mit einer Runde Rückstand das Ziel auf Platz elf.

Der 26-Jährige hatte nach seinem Ausritt mit dem Fahrverhalten seines Autos zu kämpfen: "Das war nicht mein Wochenende, diese Strecke zählt wirklich nicht zu meinen Favoriten. Erst ist mir jemand nach dem Start ans Auto gefahren, dann habe ich beim Ausritt ins Kiesbett ein Karosserieteil verloren. Vom Ausgleichen des dauernden Untersteuerns tut mir mein linker Ellenbogen weh. Phasenweise war mein Auto heute kaum fahrbar, es ist mir am gesamten Wochenende nicht gelungen, es richtig gut abzustimmen."

Chefingenieur Sam Michael freute sich über den Podestplatz: "Das war heute eine sehr solide Leistung von Ralf, sein Podiumsplatz ist ein gutes Ergebnis. Das Team hat bei den Boxenstopps auch gute Arbeit geleistet. Juan hatte einen schlechten Start und dann eine Berührung mit Jenson Buttons Auto. Nach seinem Ausritt dachte Juan, dass er einen platten Reifen hätte und kam zur Box. Wir haben sehr schnell die Reifen gewechselt und viel Kraftstoff nachgetankt. Aber Juan-Pablo musste mit dem beschädigten Auto durchhalten. So hatte er kaum eine Chance, Boden gutzumachen."

BMW-Motorsportdirektor Gerhard Berger ergänzte: "Ralfs dritter Platz ist das Optimum, was hier für uns zu erreichen war. Er ist ein sehr konstantes Rennen gefahren, wenngleich es an seiner Position unspektakulär zuging, weil er weder Druck von hinten hatte, noch Chancen, nach vorne einen Platz gut zu machen. Wir haben beide Autos ins Ziel gebracht, das ist eine Bestätigung für die Standfestigkeit. Juan-Pablo hat hier am ganzen Wochenende keinen richtigen Rhythmus gefunden. Im Rennen hat er sich nach einem schlechten Start, der auch mit der schmutzigen Fahrbahnseite zusammen hing, bei einem Ausritt wichtige Aerodynamikteile beschädigt. Danach hatte er weder die Balance noch den Abtrieb, um im Rennen eine Rolle zu spielen."