• 11.05.2002 16:57

  • von Reinhart Linke

BMW-Williams: Ralf 2. – Montoya im T-Car

Während Ralf im Qualifying in Spielberg auf einen starken zweiten Startplatz fuhr, erkämpfte sich Montoya im Ersatzauto Platz vier

(Motorsport-Total.com) - Ein ereignisreiches Qualifikationstraining erlebte der BMW-Williams-Rennstall am Samstagmittag in der Steiermark, wo die Startaufstellung für den Grand Prix von Österreich ermittelt wurde. Während Ralf Schumacher in die erste Startreihe fahren konnte, kam Juan-Pablo Montoya wie schon vor 14 Tagen in Barcelona erst in letzter Sekunde auf Platz vier - erneut mit dem Ersatzauto.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher konnte auf dem A1-Ring in die erste Startreihe fahren

Ralf Schumacher konnte mit einer Zeit von 1:08.364 Minuten den zweiten Platz einnehmen und startet damit am Sonntag aus der ersten Reihe in den Österreich-Grand-Prix. Von der Pole Position trennten den Familienvater nur 0,282 Sekunden.

Der 26-Jährige hatte nicht erwartet, seinen Bruder schlagen zu können: "Ich freue mich sehr über Platz zwei und bin sogar etwas überrascht. Wir hatten erwartet, hier näher an Ferrari zu sein, aber nicht unbedingt, uns zwischen den beiden zu qualifizieren. Meine besten Rundenzeiten lagen sehr dicht beieinander. Mein Auto war schon morgens sehr gut, und ich möchte mich beim Team und bei Michelin bedanken. Das einzige, was mir ein klein wenig Sorge macht, ist dass ich morgen auf der schmutzigen Fahrbahnseite starten werde. Aber wir haben ja heutzutage alle eine Startautomatik, das wird helfen."

Erneut mit Zündaussetzern kämpfte Juan-Pablo Montoya, der aus dem selben Grund schon in Barcelona im Abschlusstraining in das Ersatzauto wechseln musste, welches diesmal aber für Ralf Schumacher bestimmt war. Erst nach zwei Einrollrunden (eine mit dem Renn- und eine mit dem Ersatzauto) konnte der 26-Jährige eine schnelle Runde fahren, musste sich zunächst jedoch mit einem Platz außerhalb der Top-Ten zufrieden geben. Erst im letzten Anlauf kam er auf Platz vier nach vorne, wo er dann 0,754 Sekunden Rückstand zu seinem Teamkollegen und 1,036 Sekunden Rückstand zur Pole Position hatte.

Der Kolumbianer wollte nicht zu viel riskieren: "Nachdem wir heute einige Probleme hatten, ist das ein gutes Ergebnis. Wegen technischer Schwierigkeiten an meinem Einsatzauto musste ich ins T-Car wechseln. Das hat zunächst nicht richtig funktioniert und war außerdem diesmal für Ralf abgestimmt. Es war aber keine Zeit, das gesamte Setup zu ändern, deshalb fand ich das Auto schwierig zu fahren. Bei meinem zweiten Versuch hätte ich schneller sein können, wollte aber nicht zu viel riskieren. Ich bin froh, im letzten Anlauf noch einen Platz in der zweiten Startreihe ergattert zu haben."

BMW-Williams-Chefingenieur Sam Michael ist zufrieden: "Das war eine sehr gute Leistung von Ralf und seiner Crew, sie haben das Optimum herausgeholt. Juan hat sich ganz hervorragend geschlagen, nachdem es erst technische Probleme am Einsatzauto und dann am T-Car gab. Er hat schnell gearbeitet, einen klaren Kopf bewahrt und überlegt, was er während des Qualifyings noch besser machen kann. Jetzt hat auch er eine sehr gute Ausgangsposition für das Rennen. Es hat sehr geholfen, dass die Mechaniker mit dieser Stresssituation ruhig und souverän umgegangenen sind."

BMW-Motorsportdirektor Dr. Mario Theissen musste erneut Aussetzer beim BMW-V10-Motor eingestehen: "Es war ein turbulentes Qualifying, sowohl auf der Strecke mit einigen Ausrutschern und Defekten als auch in der Box. Juan-Pablo hat auf seiner ersten Runde Aussetzer festgestellt und musste deshalb ins Ersatzauto umsteigen. Nach kurzen Startschwierigkeiten lief das Ersatzauto einwandfrei. An Ralfs Auto gab es keine technischen Probleme. Wir freuen uns, nach der doch deutlichen Ferrari-Dominanz ein Auto in die erste Startreihe gebracht zu haben. Den Grund für die Aussetzer an Juans Auto werden wir im Nachgang des Qualifyings analysieren."