• 05.01.2004 19:42

  • von Fabian Hust

BMW-Williams-Piloten nach "Jungfernfahrt" zufrieden

Nach den ersten Runden im FW26 haben sich Ralf Schumacher und Montoya positiv über ihr neues Arbeitsgerät geäußert

(Motorsport-Total.com) - Bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen um 15 Grad drehten die Piloten des BMW-Williams-Teams heute auf der Rennstrecke im spanischen Valencia die ersten Runden mit dem brandneuen Wagen, der nur wenige Minuten zuvor enthüllt worden war. Der FW26 überraschte bei der Präsentation vor internationalen Medien mit seinem fundamental neuen Design, vor allem die neue Nase und die gesamte Frontpartie verblüfften selbst langjährige Mitarbeiter der Szene.

Titel-Bild zur News: Juan-Pablo Montoya

Juan-Pablo Montoya heute bei der "Jungfernfahrt" im FW26

Juan-Pablo Montoya fuhr um 14:40 Uhr als Erster aus der Box. Der Kolumbianer drehte insgesamt 14 Runden auf dem 4,005 Kilometer langen Kurs, ehe er an Ralf Schumacher übergab. Der Deutsche ging um 16:34 Uhr auf die Strecke und absolvierte drei Runden. Das Team gab logischerweise keine Rundenzeit bekannt, unser Beobachter vor Ort stoppte jedoch für eine "Jungfernfahrt" äußerst anständige Rundenzeiten.#w1#

Montoya: "Habe einen sehr guten ersten Eindruck"

Montoya, dem die Ehre zuteil wurde, das Auto als Erster auszuprobieren, äußerte sich zufrieden: "Auf mich macht der FW26 einen sehr guten ersten Eindruck. Das Auto fühlt sich nicht sehr viel anders an als sein Vorgänger, und das ist ein sehr guter Anfang. Ich denke, wir haben ein Auto mit ausgesprochen viel Potenzial. Ich bin eingestiegen und habe mich auf Anhieb wohl gefühlt, wollte gleich richtig Gas geben. Ich möchte mich beim Team für dieses sehr viel versprechende Auto bedanken."

Das neue Reglement, das unter anderem reduzierten Abtrieb im Bereich des Heckflügels bewirkt, macht sich nach Aussage des 28-Jährigen bemerkbar: "Trotz des geänderten technischen Reglements, wodurch der Abtrieb reduziert und das Fahrverhalten beim Bremsen schwieriger wird, macht alles einen guten Eindruck. Die Streckenbedingungen waren wegen des Staubs nicht ideal, und ich bin nur sechs schnelle Runden gefahren. Ich will nicht zu optimistisch klingen, aber ich kann auf Anhieb keine Problemzone ausmachen. Ich bin sehr zufrieden und denke, dass dieses Auto eine gute Zukunft hat."

Schumacher: "Erste Runden sind kaum aussagekräftig"

Teamkollege Ralf Schumacher hat in der Formel 1 schon acht Roll-Outs hinters ich und warnt: "Man darf nicht vergessen: Die ersten Runden an einem Präsentationstag sind kaum aussagefähig, es geht dabei vor allem um Funktionstests. Von daher ist es viel zu früh für eine ernsthafte Einschätzung der Fähigkeiten des FW26."

Dennoch wagt auch der Deutsche eine vorsichtige positive erste Bilanz: "Es ist positiv, wenn am ersten Tag alles reibungslos über die Bühne geht. Ich bin allerdings nur drei Runden gefahren, davon eine fliegende. Aber trotz meines kurzen Einsatzes kann ich sagen: Das Fahrgefühl war gut, dem FW25 durchaus ähnlich. Ich verspreche mir tatsächlich viel von der revolutionären Neukonstruktion unseres Autos. "

Erster "echter" Test findet in Jerez statt

Erst in den kommenden Tagen wird sich zeigen, wie schnell der FW26 aus dem Stand wirklich ist. Klar ist aber auch, dass bis zum Saisonstart noch viel passieren wird. Wie sehr ein Auto im Verlauf der Saison noch verbessert werden kann, zeigte das BMW-Williams-Team am FW25 ja nur zu deutlich. Mit dem neuen Auto ist das Team vom 7. bis 13. Januar (außer 10. Januar) mit Testfahrer Marc Gené, vom 7. bis 10. Januar mit Juan-Pablo Montoya und vom 10. bis 13. Januar mit Ralf Schumacher im spanischen Jerez unterwegs.