• 08.09.2001 09:41

  • von Marcus Kollmann

BMW-Williams hofft auf gutes Ergebnis in Monza

In Italien rechnet sich das Team einiges aus und vertraut auf die Stärken des FW23 auf Hochgeschwindigkeitskursen

(Motorsport-Total.com) - Theoretisch hat das BMW WilliamsF1 Team beim Großen Preis von Italien gute Chancen auf ein gutes Ergebnis und hofft, dass sich das diesmal auch in der Praxis niederschlägt. Der Kurs von Monza sollte dem FW23 liegen. Beim Test im Juli fuhr Ralf Schumacher die Bestzeit.

Titel-Bild zur News: Juan-Pablo Montoya

Montoya führte in Hockenheim lange Zeit, Monza kennt er von den Testfahrten

Nachdem Ralf bereits in Belgien ein neues Chassis bekommen hat, ist in Italien die Reihe an Juan Pablo Montoya. Der Kolumbianer erhält Chassis Nummer FW23 08. WilliamsF1 hat in Monza bisher fünf Siege erzielt. BMW feierte dort 1983 einen Sieg, als Nelson Piquet im Brabham auf dem Weg zum Weltmeistertitel als Erster ins Ziel kam. Für Ralf war der Königliche Park von Monza bislang immer gutes Terrain: 1997 wurde er bei seinem ersten Einsatz dort Fünfter und erzielte seither jedes Mal einen Podiumsplatz. Juan Pablo kennt die Strecke nur von Testfahrten.

Ralf Schumacher: "Monza ist fahrerisch nicht der anspruchsvollste Kurs, aber die Rennen dort sind normalerweise spannend. Es gibt drei Stellen zum Überholen. Mit etwas mehr Glück als in Spa können wir gut abschneiden. Die Kurse von Monza und Hockenheim ähneln sich und liegen unserem Auto sehr."

Juan Pablo Montoya: "Die Strecke von Monza ähnelt sehr dem Hockenheimring, und da waren wir gut. Wir sollten in Monza wirklich schnell sein, aber wir werden sehen, wie es läuft. Das Wichtigste ist, das hat das Qualifying in Spa gezeigt, dass uns eine gute Fahrzeugabstimmung gelingt. Ich bin in Monza noch kein Rennen gefahren, ich kenne den Kurs nur vom Testen."

Sam Michael, Chefrenningenieur: "In Monza ist sehr wenig Abtrieb gefordert und werden ähnliche Geschwindigkeiten erreicht wie in Hockenheim. Wegen der vier schnellen Kurven wählt man in der Regel eine härtere Reifenmischung. Schikanen und kurze Bremszonen sind weitere Charakteristika. Die mechanische Abstimmung ist ein Kompromiss: Das Auto muss für die schnellen Kurven steif sein, gleichzeitig muss man damit in den Schikanen gut über die Randsteine fahren können. Beim jüngsten Test waren wir zufrieden mit den Reifenmischungen und -konstruktionen, die Michelin mit uns entwickelt hat. Für Monza haben wir viel Zeit investiert, den Reifenaufbau auf Haltbarkeit zu testen. Mit einer flachen Flügeleinstellung und viel Motorleistung kann man nirgendwo besser überholen als in Monza. Abhängig von unseren Startplätzen kann dieser Punkt für unsere Rennstrategie entscheidend sein."

Dr. Mario Theissen, BMW-Motorsport-Direktor: "In Spa haben wir mit den ersten beiden Plätzen im Qualifying gezeigt, wozu wir inzwischen fähig sind, wenn alles zusammenpasst. Am Renntag hat man allerdings gesehen, dass das Team noch zu viele Fehler macht, um an der Spitze zu kämpfen. Positiv ist, dass man aus offensichtlichen Fehlern am leichtesten lernen kann. Dazu nutzen wir die Zeit zwischen den Rennen. Außerdem bereiten wir uns mit einem Test in Magny-Cours und mit Entwicklungsarbeit in München auf den Einsatz in Monza vor. Wir freuen uns besonders auf diesen Kurs, weil er unserem Paket aus Chassis und Motor sehr entgegen kommt. Unser Ziel ist es natürlich, beim letzten Europarennen der Saison besonders gut abzuschneiden."