BMW-Williams: Hätten gewinnen können
Das BMW-Williams-Team sah sich in Spielberg in der Lage, das Rennen mit Juan-Pablo Montoya gewinnen zu können
(Motorsport-Total.com) - Das BMW-Williams-Team trat unter erschwerten Bedingungen beim Grand Prix von Österreich an. Während Ralf Schumacher das Rennen von Startplatz zehn aufnahm, verlor Juan-Pablo Montoya von Beginn an Wasser, so dass sein Ausfall für das Team bereits abzusehen war.

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Juan-Pablo Montoya kam am Start gut weg und nahm zunächst Platz zwei ein
Ralf Schumacher konnte am Start zunächst eine Position gutmachen und absolvierte im Folgenden wie geplant zwei Boxenstopps ? in den Runden 15 und 43. Vier Runden nach seinem zweiten Boxenstopp verlor er dann eine Position an David Coulthard, als er wie schon im ersten Qualifying in der Gösser-Kurve zu weit nach außen kam und so auf Platz sechs im Ziel eine Runde Rückstand hatte.
"Am Ende eines schwierigen Wochenendes habe ich drei Punkte in der Tasche, das ist immerhin ein Trost", erklärte der Wahlösterreicher. "Ich habe ein paar Fehler gemacht, konnte sie aber auch einigermaßen wieder ausbügeln. Mit dem dritten Reifensatz geriet mein Auto heute leider ziemlich aus der Balance. Vor allem die Vorderreifen haben mir massive Probleme bereitet. Abgesehen davon war mein Auto aber okay. Ich finde, das Team hat demonstriert, dass wir uns verbessert haben."
Für Juan-Pablo Montoya begann das Rennen zunächst gut. Am Start fuhr der Kolumbianer auf Platz zwei vor und übernahm nach seinem ersten Boxenstopp in Runde 20 für acht Runden die Führung, ehe in der 31. Runde Rauchentwicklung am Heck des FW25 das Aus für den Kolumbianer besiegelte.
"Die Jungs haben an diesem Wochenende alle einen großartigen Job gemacht", lobte 27-Jährige. "Ich bin nicht sauer ? that's racing. Vom Start weg lief bei uns alles wie am Schnürchen. Sogar als es zwischenzeitlich kurz etwas nieselte, konnte ich pro Runde zwei Sekunden auf Michael aufholen. Das zeigt ganz klar, was der FW25 leisten kann. Das Team arbeitet in die richtige Richtung, und die Michelin-Reifen haben gut funktioniert. Dann sank der Wasserdruck, und ich wusste, dass das Rennen für mich gleich vorbei sein würde. Es ist schade. Aber immerhin fahren wir mit dem Bewusstsein nach Hause, dass wir ein Rennen hätten gewinnen können."
Chefingenieur Sam Michael sieht den nächsten Rennen zuversichtlich entgegen: "Es ist schade, dass wir an Juans Motor ein Wasserleck hatten, denn abgesehen davon war er stark unterwegs. Er hatte viel Benzin an Bord und hätte das Rennen gewinnen können. Das Chassis und die Reifen haben gut funktioniert. Ralf musste von weiter hinten starten und hat dennoch drei WM-Punkte geholt. Alles in allem sehen wir dem nächsten Grand Prix sehr zuversichtlich entgegen. Unser Auto wird definitiv besser, wir müssen uns seine Fähigkeiten weiter erschließen."
BMW-Motorsportdirektor Dr. Mario Theissen erklärte das Problem am Auto von Juan-Pablo Montoya: "Es ist natürlich bitter, wenn man in Führung liegend ausfällt. Juan-Pablo hätte dieses turbulente Rennen durchaus gewinnen können. Wir haben schon beim Start gemerkt, dass das Einheitsventil, das den Wasserdruck begrenzt, nicht ordnungsgemäß funktioniert. Aus dem Kühlsystem ist kontinuierlich Wasser entwichen, und ohne Wasser läuft auch der beste Motor nicht. Ralf hat sich vom zehnten Startplatz stetig nach vorn gearbeitet und zwischenzeitlich Rang vier im Visier gehabt. Mit dem dritten Reifensatz war das Auto allerdings schwer kontrollierbar, so dass er letztlich wieder auf Platz sechs zurückfiel. Fazit: Enttäuschende Punkteausbeute, aufsteigende Leistungskurve."

