BMW voll im Plan: 19.000 Touren, über 900 PS

Das neue Motorenreglement bedeutete eine große Herausforderung für BMW, laut Mario Theissen hat man diese aber optimal gemeistert

(Motorsport-Total.com) - Noch 2003 musste ein Formel-1-Motor lediglich gut 400 Kilometer - also eine volle Renndistanz - überstehen, vor vergangener Saison wurde diese Marke auf etwa 800 Kilometer angehoben und dieses Jahr werden es schon mindestens 1.600 sein. Für die Motorenhersteller bedeutete dies in der Entwicklung natürlich eine große technische Herausforderung.

Titel-Bild zur News: Mario Theissen

Mario Theissen ist zuversichtlich, dass BMW wieder einen Top-Motor haben wird

Selbst BMW Motorsport Direktor Mario Theissen hätte dies noch vor kurzem für nahezu unmöglich gehalten: "Die Ausgangsposition ist gigantisch. Vor zwei Jahren mussten wir nur 400 Kilometer schaffen, aber wir waren dennoch so am Limit, dass Teile nach 450 Kilometern kaputt gegangen sind. Hätte mir damals jemand gesagt, dass innerhalb von zwei Jahren die Laufleistung vervierfacht wird, dann hätte ich mit 20 Kilogramm mehr Gewicht und deutlich größeren Ausmaßen gerechnet", erklärte er am Montag in München im Beisein von 'F1Total.com'.#w1#

Nur die wenigsten Motorenhersteller haben an Leistung zugelegt

Einige Motorenhersteller haben es im Winter dennoch geschafft, das Leistungsniveau von vergangenem Jahr zu halten beziehungsweise sogar noch zu verbessern - so soll Renault um 40 und Cosworth um 25 PS zugelegt haben. Bei BMW sind die Zahlen in etwa unverändert geblieben, was umso mehr beeindruckend ist, als man schon bisher ein überaus konkurrenzfähiges Triebwerk zur Verfügung hatte.

"Heute sind wir in der Situation, dass die Abmessungen gleich geblieben sind, das Gewicht nahezu gleich, wir sind immer noch in der Lage, 19.000 Umdrehungen pro Minute anzusteuern, und wir haben bei der Leistung schon wieder eine Neun vorne. Das war eine riesige Herausforderung, aber die Jungs hier in München haben einen großartigen Job gemacht. Ich schätze die Verdoppelung der Laufleistung weit höher ein als 50 PS hinzuzuentwickeln", so Theissen.

Besonders schwierig war die Regeländerung auch, weil die endgültigen Bestimmungen erst spät offiziell abgesegnet worden sind. BMW hatte längst einen neuen Motor im Entwicklungsprozess, als bekannt gegeben worden ist, dass die Triebwerke nur noch alle zwei Rennwochenenden gewechselt werden dürfen. In allerletzter Minute musste das ursprüngliche Konzept in München über den Haufen geworfen werden.

BMW musste das Konzept für den P85 wieder einstampfen

"Dieser Motor", bestätigte Theissen, "hätte P85 geheißen und war auch schon relativ weit, als die Regeländerung bezüglich der Verlängerung der Laufleistung kam. Der P85 wäre sehr aggressiv gewesen vom Konzept her, wirklich auf der Kante gebaut. Wir gehen nicht davon aus, dass wir mit diesem Konzept in der kurzen Zeit die doppelte Laufleistung hätten realisieren können, also haben wir uns entschieden, auf den P84 - den Motor des letzten Jahres - aufzusetzen und ihn weiterzuentwickeln. Daher kommt die Bezeichnung P84/5."

Besonders stolz hob der Deutsche außerdem hervor, dass BMW im Gegensatz zu manch anderem Hersteller das Drehzahlband auch über längere Distanzen voll ausfahren und die PS-Leistung jederzeit gefahrlos abrufen kann. Dies erklärt auch, warum 2004 von vielen der Honda-Motor als das Maß aller Dinge gehandelt wurde, weil die Japaner die bessere Maximalleistung hatten. BMW behauptet jedoch, insgesamt das bessere Motorenpaket entwickelt zu haben.

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