BMW und Mercedes halten Formel 1 in Atem

BMW schweigt zu Gerüchten um Fernando Alonso, während sich McLaren-Mercedes nach der Strafe gegen Lewis Hamilton angriffslustig zeigt

(Motorsport-Total.com) - Alonso-Wirbel und Spa-Schikane - die beiden großen deutschen Automobilhersteller BMW und Mercedes halten die Formel 1 vor dem schweren Auswärtsspiel im Ferrari-Land Italien in Atem. Der zweimalige Weltmeister Fernando Alonso soll einen Dreijahresvertrag bei den Münchnern unterschrieben haben, das wollen aber weder BMW noch der Spanier bestätigen. Andere Sorgen haben die Silberpfeile, die nach der Niederlage am Grünen Tisch mit Wut im Bauch auf der Rennstrecke zurückschlagen wollen.

Titel-Bild zur News: Robert Kubica vor Heikki Kovalainen

Robert Kubica und Heikki Kovalainen beim Grand Prix von Belgien

"Schon seit Wochen sage ich, dass ich mir erst Ende September überlege, wie meine Zukunft aussehen soll. Priorität hat im Moment, mit Renault den vierten Platz im Konstrukteurspokal zu erreichen", sagt Alonso vor dem Großen Preis von Italien am Sonntag in Monza.#w1#

BMW wartet mit Fahrerbekanntgabe

BMW hat die ursprünglich für September geplante Bekanntgabe seiner Fahrer für 2009 auf einen Termin "vor dem Saisonende" verschoben: "Es geht darum, dass wir nächstes Jahr mit beiden Fahrern regelmäßig vorne dabei sein wollen. Wichtig ist nicht, dass wir die Ersten mit der Bekanntgabe sind, sondern dass wir das Richtige machen", meint BMW Motorsport Direktor Mario Theissen zu dem brisanten Thema.

"Wichtig ist nicht, dass wir die Ersten mit der Bekanntgabe sind, sondern dass wir das Richtige machen." Mario Theissen

Nick Heidfeld hat nach zuvor schwachen Vorstellungen mit seinem spektakulären zweiten Platz in Spa zwar Pluspunkte gesammelt, aber sein Teamkollege Robert Kubica gilt für nächstes Jahr als gesetzt. Und Alonso ist sein bester Freund im Fahrerlager.

"Quick Nick" geht trotz aller Alonso-Gerüchte davon aus, dass er sein Cockpit bei BMW behält: "Wir wollen 2009 um die WM fahren. Da wäre es sehr ärgerlich, wenn ich nicht mehr mitmachen könnte." In jedem Fall fährt er in Monza auf Bewährung - falls ihn BMW nicht mehr will, gilt er bei Toro Rosso als Ersatz für Sebastian Vettel oder bei Honda als Kandidat.

Um die WM fahren nach der skandalösen Bestrafung von Lewis Hamilton in Spa nur noch der Brite (76 Punkte) und Ferrari-Pilot Felipe Massa aus Brasilien (74), der den Sieg in Belgien am Grünen Tisch geschenkt bekam. McLaren-Mercedes hat beim Berufungsgericht des Automobilweltverbandes FIA am Dienstag offiziell Protest gegen die Strafe für Hamilton eingelegt. Die erst in einigen Wochen zu erwartende Entscheidung soll aber die Konzentration auf den Grand Prix auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke in Monza nicht stören.

Haug schaut nach vorne

"Das wird bei der ganzen Brisanz kein leichtes Rennen. Aber wir sind cool und konzentriert. Wir wollen die Sache sportlich für uns entscheiden", sagt Mercedes-Sportchef Norbert Haug. "Wir haben in Monza im letzten Jahr einen Doppelsieg gefeiert. Ich werde keine Siege ankündigen, aber Lewis hat mir schon nach der Bestrafung in Spa gesagt, dass er ab jetzt alle Rennen gewinnen will."

"Wir sind cool und konzentriert." Norbert Haug

Massa will das auch: "In Monza als Sieger anzukommen, verleiht mir noch etwas mehr Motivation. Ich will vor dem Heimpublikum von Ferrari natürlich um den Sieg fahren", meint der Brasilianer, der die Strafe gegen Hamilton als einer der wenigen berechtigt fand.

Bei Ferrari wird vor Monza diskutiert, ob der mit 57 Punkten in der WM wohl chancenlose Weltmeister Kimi Räikkönen seinem Teamkollegen Massa helfen muss. "Wir werden so eine Entscheidung im Interesse unseres Teams treffen", meint Teamchef Stefano Domenicali. "Wenn wir das Gefühl haben, dass die Zeit dafür gekommen ist, werden wir es tun."